Michael
Ein kann man direkt festhalten. „Syriana“ ist kein leichter Film, doch wenn man sich auf die verschiedenen Handlungsstränge einlässt und ohne Ablenkung dem Film folgt ein wirklich guter.
Ohne den Hintergrund einer wahren Geschichte beleuchtet der Film trotz allem das aktuelle Weltgeschehen und kritisiert dabei sowohl das vorgehen der Amerikaner als auch das der arabischen Länder ohne dabei jedoch eine Partei an den Pranger zu stellen.
Auch die Wirtschaft wird attackiert. Dies geschieht zum einem in dem Handlungsstrang um Bryan Woodman und zum anderem in der Geschichte um Bennet Holiday. Gerade die Geschichte um Bryan Woodman hat mich gefesselt, denn auf Kosten des eigenen verstorbenen Sohnes Geschäfte zu machen finde ich moralisch schon sehr verwerflich. Dagegen ist der Holiday-Handlungsstrang sehr seicht, denn Schmiergeldskandale findet man mittlerweile fast wöchentlich in den Zeitungen.
Was „Syriana“ neben der Handlung zu einem guten Film macht, sind seine Schauspieler. George Clooney (Out of Sight, Spy Kids, Ocean’s Eleven), Christopher Plummer (Twelve Monkeys, Inside Man), Matt Damon (Dogma, The Brothers Grimm) und Amanda Peet (Keine halben Sachen, Was das Herz begehrt) sind allesamt keine unbekannten Namen und machen ihre Sache ausgesprochen gut. Es ist zwar Anfangs ein wenig ungewohnt Clooney mit Vollbart zu sehen, doch irgendwie steht im das. Doch auch die unbekannteren Namen können überzeugen, so dass man bei keinem Darsteller in „Syriana“ von einer Fehlbesetzung sprechen kann.
Ein dritter positiver Punkt ist die Optik. Diese wirkt den gesamten Film über durch das verwendete Material gewollt dreckig. In meinen Augen gewinnt der Film dadurch deutlich an Authenzität, gegenüber den sonst sehr künstlich wirkenden Filmen Hollywoods. [Sneakfilm.de]