Kalla Malla
Peter Parker (**Tobey Maguire**) ist ein durchschnittlicher Niemand. Er ist zwar sehr intelligent, doch in der Schule hat er den Ruf als Loser. Seit er denken kann ist er in seine hübsche Nachbarin MJ (**Kirsten Dunst**) verliebt, doch er hat nicht den Mut es ihr zu gestehen. Als seine Klasse eines Tages eine Exkursion in eine Forschungseinrichtung macht wird Peter von einer genmanipulierten Spinne gebissen. Bald schon merkt er Veränderungen an sich. Er ist weitaus stärker als früher, seine Sinne sind geschärft und er kann aus seinen Handgelenken Spinnenseide schießen. Er beschließt seine Kräfte für das Gute einzusetzen und wird immer zum »Spider-Man« wenn die Stadt seine Hilfe braucht, allerdings muss er auch noch sein Leben als Peter Parker in den Griff bekommen. Unterdessen wurde Norman Osborn (**Willem Dafoe**) bei einem missglückten Experiment ebenfalls in einen Superhelden verwandelt. Doch er hat sich auf die Seite des Bösen geschlagen und terrorisiert nun als Grüner Kobold New York...
Der bis dato nur in Insiderkreisen bekannte **Sam Raimi** bekam mit seinem ersten Film der auf ein breites Publikum zugeschnitten ist, gleich eine riesige Verantwortung übertragen. Immerhin ist »Spider-Man« der wahrscheinlich beliebteste Superheld der Welt. Eine schier unglaubliche Fanzahl musste lange auf eine würdige Leinwandumsetzung ihres Lieblings warten. Das Einzige dass sie bis jetzt von ihrem Lieblingscomic verfilmt sehen durften war eine eher mäßige Fernsehserie. Nun wurde Sam Raimi die schwierige Aufgabe übertragen einen Film zu drehen der sowohl den überzeugten Fans, als auch den Comicunerfahrenen Zusehern gefällt. Dieses Projekt ist zweifellos gelungen und es wird uns mit »Spider-Man« zwar ein anspruchsloser, aber dafür wunderbar unterhaltsamer Film geboten.
Sam Raimi nimmt sich Zeit und erzählt mit viel Liebe zum Detail die Geschichte von Peter Parker, der vom Niemand zum Superhelden wird. Dabei sind nicht nur die Szenen als »Spider-Man« sehenswert, sondern auch die gesamte private Geschichte von Peter Parker. Die Entdeckung seiner Kräfte wurde wunderbar in Szene gesetzt und der ganze Film besticht durch wirklich witzige Szenen. Es wurde nie vergessen dass »Spider-Man« ein reiner Unterhaltungsfilm ist. Deshalb hat Sam Raimi auch die Chance genutzt um interessante und witzige Charaktere zu schaffen. Ein wahrer Höhepunkt des Films ist der Zeitungsmogul J. Jonah Jameson der von J.K. Simmons grandios verkörpert wird und immer wieder für den einen oder anderen Lacher sorgt.
Der gesamte Film besticht vor allem durch sehr knallige und bunte Farben, die aufs Neue untermauern sollen das der Film nicht ernst gemeint ist, sondern zur reinen Unterhaltung dient. Dies sorgt dafür das man einfach abschalten und den Film genießen kann. Allerdings verhindert dies auch dass sich die Charaktere auf ähnlich dramatische Weise wie in Batman Begins oder Sin City entfalten können. Somit bleibt »Spider-Man« zwar gute Unterhaltung, hat aber keinerlei Chance mit diesen grandiosen Comicverfilmungen mit zu halten. Ein anderes Manko ist die eher mäßige Story, die sehr klischeehaft ist und ebenfalls keinerlei Konkurrenz für die oben genannten Filme ist.
Schauspielerisch hingegen überzeugt der Film voll und ganz. Tobey Maguire spielt grundsolide und macht alles nötige um »Spider-Man« Charme zu verleihen. J.K. Simmons hat zwar nur eine kleine Rolle, jedoch ist seine Herangehensweise wirklich sehr gut, und seien Auftritte sorgen für schmunzeln. Der wahre Höhepunkt des Films ist allerdings ganz klar Willem Dafoe. Er legt seine Rolle als der grüne Kobold nicht nur als reiner Bösewicht aus, sondern kann der Figur viel Tiefe verleihen und beleuchtet somit die Hintergründe die zu seinen Taten führen. Er spielt die Schizophrenie seines Charakters wirklich ausgezeichnet und untermauert aufs Neue seinen Ruf als grandioser Charakterdarsteller.
Die Effekte in »Spider-Man« sind ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite sieht es zwar atemberaubend aus wie sich »Spider-Man« durch die Straßenschluchten schwingt, jedoch kennt man jeder Szene an dass sie aus dem Computer stammt. Dies hätte besser gelöst werden können und lässt einen etwas bitteren Nachgeschmack zurück.
Fazit: »Spider-Man« bietet alles was man für einen unterhaltsamen Abend benötigt. Zwar lässt der Film jeden Anspruch vermissen und die Geschichte an sich ist auch nichts wirklich weltbewegendes, jedoch ändert dies nichts an der Tatsache dass der Film einfach Spaß macht!