Michael
In den 70ern scheint die Musikwelt noch eine völlig andere als heute gewesen zu sein. Damals wurden Superstars noch nicht von den Bohlens dieser Welt künstlich erschaffen und nach kurzer Zeit für ein frisches Gesicht wieder abgesetzt. Damals war Rock ein Lebensgefühl und in genau dieses Lebensgefühl saugt Crowe seine Zuschauer hinein. Mit dem unerfahrenen William führt er eine Hauptfigur ein, die perfekt verdeutlicht, wie man dem Lebensgefühl Rock’n’Roll verfallen kann und wie auch schon zu einer Zeit ohne Internet und ohne eine schnelllebige Medienwelt Stars aufgebaut werden und Fans generiert werden. Geschickt spielt Crowe mit den Problemen, die sich für William aus seiner engen Freundschaft zur Band und den Forderungen seiner Auftraggeber ergeben. Drastisch lässt Crowe die erste Liebe und die Tücken der freien Liebe entdecken und perfekt untermalt Crowe das ganze immer mit der passenden Musik.
„Almost Famous“ ist für mich ein filmisches Kunstwerk, das zwar eine Geschichte erzählt, die es in anderer Form schon häufig gegeben hat, der Crowe in seiner Variation aber eine völlig neue Seite abverlangt und so sehenswert macht. Durch seine ganz besondere Art der Inszenierung und den tollen Darstellern ist es ihm sogar gelungen einen Film zu erschaffen, den man sich gerne ein zweites Mal anschaut. [Sneakfilm.de]