Warum läuft Herr R. Amok? - HD stream
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Urbainaute
Der vierte Spielfilm von Rainer Werner Fassbinder (1946 – 1982) ist in seiner fast schmerzhaften Penetranz, mit der er die Durchschnittlichkeiten seiner Personen in Realzeit vorführt, ein Horrorfilm über Alltag in bürgerlichen Familien. Unter der gepflegten Langeweile brodelt es, bis ein Blutbad zum Desaster führt. Berühmt wurde die Szene, in der Kurt Raab (R.) in einem Schallplattenladen den Schlager “Geh’ nicht vorbei als wär’ nichts geschehn” von Christian Anders sucht. Im Wettbewerb der Berlinale 1970. 1971 Deutscher Filmpreis: Filmband in Gold.
Kalla Malla
Eigentlich hat Herr R. keinen Grund, sich zu beklagen. Die Arbeit als technischer Zeichner in einem Architektenbüro füllt ihn aus, er hat eine nette Frau und einen Sohn. Gemeinsam mit seiner Familie wohnt er in einer hübschen Mietwohnung. Abends sieht das Ehepaar fern, am Wochenende kommen die Schwiegereltern vorbei. Alles scheint normal. An einem Abend jedoch erschlägt Herr R. seine Frau, den Sohn und eine Nachbarin, die gerade zu Besuch ist. Am nächsten Morgen, kurz bevor die Kriminalpolizei in seinem Betrieb auftaucht, erhängt sich Herr R. auf der Herrentoilette. »Warum läuft Herr R. Amok?« gehört zu den weniger bekannten Filmen Rainer Werner Fassbinders und unterscheidet sich stilistisch und inszenatorisch grundlegend von seinen übrigen Werken. Rainer Werner Fassbinder und Michael Fengler zeigen in ihrem Film »Warum läuft Herr R. Amok?« eigentlich keine psychologische Entwicklung, sondern sie stellen einen unerträglichen Zustand episodisch dar. Dabei trieben sie den Naturalismus auf die Spitze, indem sie die Handlung wie auf einer Bühne in Szene setzten, sie dabei jedoch zugleich uninszeniert und authentisch wirken lassen. Bewusst verzichteten sie auf ein Drehbuch und legten den improvisierenden Schauspielern nur ein Konzept vor. Die Kamera filmt Herrn R.'s tristes Leben mittelständischer Biederkeit mit dokumentarischem Blick, langen Takes und Improvisation der Darsteller. Ohne Melodram, ohne Dramaturgie, ohne »Handlung« im herkömmlichen Sinne. Wir sehen nur Szenen aus dem Alltag, Menschen, die sich nichts zu sagen haben und trotzdem unentwegt reden, Kontakte als Verpflichtungen, denen man nachgehen »muss«, Arbeitskollegen, die fröhlich sein wollen und doch nur armselig sind, einen Protagonisten ohne Ziel, Hoffnung oder Illusionen, der an der Banalität des Lebens zu Grunde geht. Hauptdarsteller Kurt Raab und seine hübsche Filmpartnerin Lilith Ungerer machen ihre Sache gut; in den Nebenrollen schlichen sich weit weniger professionelle Schauspieler ein. Abgeschossen wird der Vogel durch die beiden fragwürdigen Kriminalbeamten, die in ihrer Szene fast anfangen zu kichern. Die Dialoge sind fast schon zu authentisch, da sie schlichtweg improvisiert sind. So authentisch, dass die Szenen manchmal ins Stocken geraten und einer der Akteure sie retten muss, was dem Zuschauer nicht entgeht. Fazit. »Herr R.« ist nicht unbedingt geeignet für einen netten Video-Abend mit Freunden, aber ein schonungslos ehrlicher, unter die Haut gehender Film - wenn man das Sujet ertragen kann. Wer am Ende nicht versteht, warum »Herr R.« Amok läuft, gehört zweifellos zu den glücklicheren Menschen.
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