Joerg Melzer
Die dritte Runde in punkto Star Trek entpuppte sich schon bald als mittlerer Teil einer Trilogie. Leonard Nimoy, der seinen Charakter ja in Teil 2 hatte sterben lassen, nahm stattdessen auf dem Regiestuhl Platz, um die Suche nach sich selbst zu inszenieren.
Dank der vielseitigen Storyline von Teil 2 boten sich gute Möglichkeiten, die Story weiterzuerzählen. Tatsächlich erweist sich McCoy bald als Gefäß für den geistigen Teil Spocks, der alsbald mit dessen Körper wiederverschmolzen werden sollte. Den jedoch hat man auf den Genesisplaneten geschossen und seitdem ist der Fels Sperrgebiet. Das aber hat ja Kirk noch nie gestört, weswegen er die Enterprise klaut, um den Freund eventuell wieder instandzusetzen.
Und weil wir noch einen Gegner brauchen, wurde ein machtgieriger Klingonenkapitän hinzugefügt (Ideale Besetzung: Christoper Lloyd), der an Genesis und Kirk ebenfalls Interesse hat.
Nimoys Regiedebut auf dem Star-Trek-Sektor entpuppt sich als solides Action-Abenteuer, das einige Erzählstränge flott weiterstrickt, aber leider leicht unter der Parallelität der Formel leidet. Llyods Kruge ist zwar angenehm fies als Charakter, doch ihm fehlt die Aura von Montalban leider völlig. Ebenso wird er am Ende mehr übertölpelt als ausgetrickst.
Letztendlich konzentrierte sich Harve Bennetts Skript jedoch eh mehr auf die Durchsehbarkeit der Handlung, in der wirklich immer was los ist. Dreh- und Angelpunkte waren der Klau der Enterprise, die Wiederfindung Spocks und schließlich die Zerstörung des Schiffes, wogegen mit Spocks Wiederherstellung am Schluß ein geradezu friedlicher Höhepunkt folgt.
Nach Spocks Tod folgte nun die Zerstörung des geliebten Schiffes und wieder gab es Kritik von Fans, doch konnte ein Raumschiff stets ersetzt werden. Viel größeren Verlust erlitt man mit der Opferung von Kirks unehelichem Sohn, der wieder mal das nötige Bauernopfer geben mußte. Stattdessen blieb Saavik am Leben (inzwischen verkörpert von Robin Curtis, statt von Kirstie Alley), obwohl die Figur dann in Teil 4 sang- und klang- und folgenlos verschwand.
Neben der Sprengung der Enterprise waren die Ansichten des Genesisplaneten, der langsam ver- und zerfällt, die visuellen Höhepunkte des Films, der in einem Duell zwischen Kirk und Kruge gipfelt, welches aber nie die Klasse von Teil 2 hat.
Trotzdem kann man Nimoy anrechnen, einen brauchbaren Mittelteil abgeliefert zu haben, die durchgehend unterhalten kann und nahtlos an Teil 2 anschließt. Selbst die übrigen Besatzungsmitglieder haben hier endlich mal alle ein wenig zu tun, ein Trend, der sich im nächsten Teil noch verstärken sollte. Stilistisch ist der Film geradezu deckungsgleich zum Vorgänger, was unangenehme Sprünge absolut minimalisiert.
Wer also Spocks Tod gesehen hat, der wird hiermit zur Wiederauferstehung herzlich eingeladen, ein unterhaltsamer Ritt ist vorprogrammiert. Übrigens ist dies der vielleicht beste ST-Film mit ungerader Nummer bis heute. Aber das konnte man damals ja noch nicht ahnen...