Michael
Was auf den ersten Blick wie eine x-beliebige romantische Komödie klingt ist auf den zweiten Blick ein Märchen über Einsamkeit, die Liebe und Träume die in Erfüllung gehen. Mit zwei sympathischen Hauptdarstellern besetzt freut man sich über jede Minute Film und die vielen Wendungen, die manchmal fröhlich stimmen, aber auch ernste Töne anschlagen.
Wenn Ruby Sparks von Calvin Freunden auf die Größe Ihrer Brüste reduziert wird, ist dies ein Hinweis auf das verschrobene Frauenbild das uns immer wieder vorgehalten wird, auf der anderen Seite zeigt der Film allerdings auch, dass eben Äußerlichkeiten nicht das A und O einer Beziehung ausmachen, sondern es auch auf die inneren Werte ankommt.
Auch verdeutlicht „Ruby Sparks“, wie schnell man sich auch in einer glücklichen Beziehung auseinanderleben kann. Sei es dadurch, dass alles zu harmonisch abläuft oder dadurch, dass man sich einfach nichts mehr zu erzählen hat. Die Filmfigur Ruby Sparks beherbergt dabei die unterschiedlichsten Frauentypen. Mal ist sie die liebe Hausfrau, dann die klammernde Freundin und dann das depressive Monster.
Sehr feinfühlig zeigt das Regieduo Jonathan Dayton und Valerie Faris, die zuvor schon „Little Miss Sunshine“ gemeinsam gedreht haben, wie eng Freude, Angst, Trauer und Ärger in eine Beziehung beisammen liegen und dass eine Beziehung immer mehr ist als nur der erste Schub Verliebtheit.
Dass das Finale des Films dann weniger überraschend als erwartet ausgefallen ist, hat mich durch den tollen Restfilm dann auch nicht wirklich geärgert. Wenn ein Film über die gesamte Laufzeit überzeugt und immer wieder durch einen sehr ruhigen, subtilen Humor überzeugt, dann kann ich auch über eine kleine Schwäche im Abschluss hinwegsehen. [Sneakfilm.de]