Michael
Dieser Film tut weh! Richtig weh! Allerdings nicht, weil er so schlecht ist, sondern weil er so erschütternd inszeniert ist. Fängt der Film mit einem absurden Verkaufsgespräch für den namensgebenden Tisch an, macht schon hier die viel zu düstere Ausleuchtung des Möbelgeschäfts klar, dass dieser Film danach nicht versuchen wird weiter komödiantische Töne anzuschlagen, sondern den Zuschauern und Zuschauerinnen mehr als nur einen brutalen Schlag in den Magen verpassen wird. Das Unglück, welches weite Teile des Film tragen wird, passiert zu unvorhergesehenen und schockierend inszeniert, dass man durchaus in Versuchung kommen könnte den Film an dieser auszuschalten, weil es mental schwer auszuhalten ist. Die Blicke des Hauptdarstellers nach diesem Unglück und über den Rest des Film lassen einen immer wieder schlucken und selten konnte man so eindringlich in die Gefühlswelt einer Filmfigur eintauchen wie hier! Wenn zwischendurch It’s a small world als Lullaby erklingt kommt auch nicht die fröhliche Stimmung der Disney-Themenfahrt auf, vielmehr zieht einem die eigentlich fröhliche Musik noch mehr in den den dunklen Sog hinein, den dieser Film ohnehin schön versprüht! The Coffee Table ist ein Ritt durch die emotionale Höhle und nichts für schwache Nerven. Ein Film der nachwirkt und ein Film, bei dem man weiß, dass man einen sehr guten Film gesehen hat, den man aber dennoch so schnell nicht unbedingt ein zweites Mal sehen will! Denn ich bin mir sicher, dass auch eine Zweitsichtung es nicht einfacher macht die Bilder zu verarbeiten! [Sneakfilm.de]