Michael
„Eine Hochzeit zum verlieben“ ist eine gelungenen romantische Komödie und eine perfekte Hommage an die 80er Jahre. Zwar war man bei der Vergabe des deutschen Titels nicht wirklich geschickt, heißt der Film im Original doch „The Wedding Singer“, allerdings deutet ein unglücklich eingedeutschter Titel in den wenigstens Fällen auf einen wenig gelungenen Film hin. So ist es auch bei „Eine Hochzeit zum verlieben“. Schlechter deutscher Titel – guter Film.
Ich bin zwar noch ein wenig zu jung um die 80er Jahre so miterlebt zu haben, wie sie im Film dargestellt werden, aber alleine die Kostüme und die Frisuren der Darsteller lässt einen in eine noch gar nicht so lange vergangene Zeit eintauchen. Natürlich wird hier mit allen Klischees gespielt, die über diese junge Vergangenheit bestehen, aber genau das macht den Reiz des Films aus.
Doch nicht nur bei der Ausstattung hat man das Gefühl in die 80er zurückversetzt zu sein. Einen Großteil zur Atmosphäre des Film trägt die Musik bei und selten hat man einen so gut zusammengestellten Soundtrack gesehen, wie bei „Eine Hochzeit zum verlieben“.
Hierbei gefällt mir besonders gut, dass einer der Kollegen von Robbie Hart ein Boy George Verschnitt ist, der optisch genauso aussehen will sein großes Vorbild. Doch nicht nur das. Immer wenn Robbie bei seinen Auftritten eine Pause braucht, lässt er seinen Kollegen ein Lied singen. Das Problem dabei ist, dass dieser nur ein Lied kann. „Do you really want to hurt me?“ der Boy George Kombo Culture Club.
Betrachtet man den Film noch weiter, fällt auf, dass der Film auch mit seinem Humor punkten kann. Sind bei vielen die Komödien mit Adam Sandler eher für Holzhammerhumor bekannt, beweist „Eine Hochzeit zum verlieben“, dass Sandlers Films viel öfter alles andere als Filme mit niedrigem Niveau sind. Der Humor bewegt sich auf einem recht hohen Anspruchslevel und offenbart sich meist mehr in Worten als in Slapstickeinlagen, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Unter dem Strich ist „Eine Hochzeit zum verlieben“ eine Komödie die man gesehen haben sollte. Auch wenn man die 80er nicht aktiv erlebt hat oder zu jung war um diese Zeit aufzusaugen, trifft der Film den Geschmack der Masse. [Sneakfilm.de]