Michael
Der Erfolg eines Liebesfilms hängt in erster Linie davon ab, ob es der Regisseur schafft, in der gegebenen Zeit die Gefühle zwischen den Charakteren so aufzubauen, dass der Zuschauer sie selbst mitfühlt. Zu oft habe ich gesehen, dass eine Liebesgeschichte so dahingeschludert wird, dass man sich als Zuschauer gegen Ende des Films fragen muss: „Wann haben die sich denn jetzt ineinander verliebt?“.
Das ist bei „Wie ein einziger Tag“ überhaupt nicht der Fall. Sehr lange und ausführlich beschreibt der Regisseur Nick Cassavetes (Ein Licht in meinem Herzen, John Q) die jugendliche Liebe und entsprechend herzzerreißend ist anschließend die Trennung. Die Gefühle der Charaktere sind zu jedem Zeitpunkt absolut nachvollziehbar, was die Geschichte sehr echt macht und sicherlich die eine oder andere Träne löst.
Das Ende kommt anschließend kaum überraschend. Das liegt vor allem auch an der Parallelgeschichte der alten Dame und ihres Vorlesers im Pflegeheim, die die Geschichte den jungen Allie und Noah regelmäßig unterbricht. Aber dem Regisseur ging es hier vermutlich weniger um die Überraschung des Happy Ends als um die Entwicklung der Charaktere und die Bilder in der Geschichte. Denn die Szenen wurden an sehr gut ausgewählten Plätzen dargestellt, wie ich finde.
Die Schauspieler des Films sind mir größtenteils unbekannt. Das soll in diesem Film aber nichts heißen, denn sie spielen ihre Rollen alle ausnahmslos perfekt. [Sneakfilm.de]