Kalla Malla
Das Slashergenre war noch nie prädestiniert dafür, tolle Geschichten zu liefern. Was von der Ausgangssituation einiger nachsitzender Schüler wie "Breakfast Club" meets "Die Todesparty" klingen könnte, wird jedoch schnell zu einer Langeweileunterrichtung erster Güte ... je nach Blickpunkt eben.
Uninteressante, stereotype Charatere (der Nerd, der Nette, der Arsch...) schreiben Aufsätze, während ihr vom Krieg traumatisierter Lehrer langsam meschugge wird. Doch nicht alles, was sich trashig liest, ist es auch. Denn in "Study Hell" war scheinbar kein Platz für ironische Seitenhiebe; der Film nimmt sich mal so richtig ernst.
Zu dem katastrophalen, digitalen Bild, welches wie eine abgenutze VHS Kopie aussieht, gesellen sich ins Nichts verlaufende Dialoge, sowie fehlbesetze Schauspieler. Alleine der gestörte Lehrer ist so unbeschreiblich lächerlich - erst recht, wenn er sich anfängt die Haare abzurasieren, da der Schulflur in an ein Kriegsszenario erinnert und man Stichwörter wie "Schützengrabenfieber" um die Ohren geworfen bekommt.
Das Motiv des durch einen Krieg psychisch Geschädigten ist ja sogar irgendwie interessant ("Combat Shock" lässt grüßen), doch es tut hier einfach gar nichts zur Sache. Vorallem deswegen nicht, weil dem Regisseur nur halbgare Erklärungen eingefallen sind, die über ein "er ist traumatisiert weil er halt traumatisiert ist" nicht hinausgehen. Aber habe ich hier tatsächlich Charaktermotivationen erwartet?
Nein, denn Filme dieser Preisklasse punkten meist wenigstens durch eine gute Stimmung oder deftige Szenen - beides ist hier aber Fehlanzeige. Die Goreszenen sind lächerlich und absolut durchschaubar und die Atmosphäre bleibt von Minute 1 ab da, wo sie hingehört: und zwar weit weg von diesem Stinker.
"Study Hell" ist ein äußerst missratenes Filmchen, welches sogar an einem so einfachen Genre wie dem des Slasher Films gescheitert ist. Punkten kann maximal die Hintergrundsgeschichte des Lehrers, obwohl selbst die alles andere als gut umgesetzt wurde.