Michael
„Die Aufschneider“ ist mit Sicherheit kein schlechter Film, aber leider auch kein Highlight. Christoph Maria Herbst (Der Wixxer, Wo ist Fred?) brilliert in seiner Chef Rolle zwar in einer gelungenen Stromberg-Variation, doch reicht eine gute schauspielerische Leistung nicht um einen guten Film zu schaffen.
Doch zum Glück weißt „Die Aufschneider“ mehr als nur einen Christoph Maria Herbst auf. So gibt es zum Beispiel viele wirklich gelungene Witze im Film, die sich zwar nicht immer über der Gürtellinie bewegen, aber auch nie so weit absacken, dass es unangenehm wird. Einzig etwas ekelig wird es an einer Stelle im Film, an der es um eine Lebermahlzeit geht.
Was dem Film allerdings nur zu durchschnittlich bis gutem Film macht, ist sein Erzähltempo. „Die Aufschneider“ nimmt nämlich nur sehr langsam Fahrt aus und hangelt sich ein wenig von Witz zu Witz ohne die Story wirklich überzeugend auf die Leinwand zu bringen. Hier hätte ich von Regisseur Carsten Strauch (Nachbarn, Demokratie) etwas mehr erwartet als das gezeigte.
Ein letzter Punkt den ich ansprechen möchte, ist die Austattung des Film und insbesondere die der beiden Kliniken. Hier wurde von den Verantwortlichen wirklich gute Arbeit geleistet, so dass die Eichwaldklinik schon fast einen gewissen morbiden Charme versprüht, während das hochmoderne St. Georg-Hospital futuristisch anmutet und auch aus einem Science-Fiction-Film hätte stammen können. [Sneakfilm.de]