Michael
„Wie beim ersten Mal“ ist ein gemächlich erzählter Film, der durchaus einige überspitze Momente hat, seinen Reiz aber genau durch diese ruhige Art bezieht. David Frankel (Der Teufel trägt Prada, Marley & Ich) lässt sich genug Zeit seine Figuren und deren Probleme einzuführen und verleiht Kay und Arnold eine gewisse Tiefe, so dass man mit den beiden mitfiebert und ihr Handlungen nachvollziehen kann. Klasse ist dann natürlich, dass Meryl Streep (Glaubensfrage, Machtlos) und Tommy Lee Jones (Lincoln, Der Herr des Hauses) ihre Rollen glaubhaft verkörpern und zwischen den beiden die Chemie einfach stimmt. Meryl Streep und Tommy Lee Jones könnten auch im wahren Leben ein Ehepaar sein, so gut spielen die beiden.
Geschickt umschifft David Frankel bei seiner Inszenierung auch alle möglichen Peinlichkeiten. Gerade das Thema Sex im Alter kann schnell für Peinlichkeiten sorgen und in Teenie-Komödien liefert dieser Bereich oft Grund zum Fremd schämen. Anders in „Wie beim ersten Mal“. Wenn Dr. Feld Kay und Arnold hier zu Intimität auffordert wird diese nicht nur in sehr berührenden Bildern gezeigt, das Ganze bekommt auch noch genau die richtige Dosis Humor spendiert. [Sneakfilm.de]