Kalla Malla
Gleich zu Beginn des Films wird uns der grausame Hintergrund dieses Films durch einen Sprecher verdeutlicht: »August 1945. Noch immer halten die Japaner China besetzt. Hunderte von Frauen vegetieren zusammengepfercht in den lichtlosen Zellen der sogenannten Bambuscamps unter menschenunwürdigen Bedingungen dahin. Halb verhungert, gequält und gedemütigt dienen sie den Japanern als Versuchstiere bei Testreihen zur bakteriologischen Kriegsführung und als Nachschub für ihre Truppenbordelle.« Nach dieser krassen Einleitung folgt ein krasser Film, der die Geschichte einer jungen Chinesin erzählt, die zusammen mit unzählig anderen Frauen im Bambuscamp eingesperrt ist. Es folgen Massenvergewaltigung, Zwangsarbeit, gescheiterte Ausbruchsversuche, Menschenversuche und Folterungen. Während eine kleine Gruppe von Widerstandskämpfern mehrere Überfälle plant, trifft die Chinesin ihren Jugendfreund Ahn wieder. Dieser ist sich seiner Position bewußt und läßt sich erst nach längerer Zeit dazu erweichen, seiner damaligen Freundin zur Flucht zu verhelfen.
Ein Paradebeispiel eines Sexploitation-Films, der zwar nicht so grausam wie Teil 1 ist, doch ihn perfekt nach Plan B weiter führt. Während der Großteil des Films nichts wirklich neues bietet, sondern das immer gleiche uns bekannte Strickmuster eines Frauenlagerfilms präsentiert, fällt hingegen eine Szene völlig aus der Reihe. Eine Frau wird nackt und gefesselt in einen Eisenkäfig gesteckt. Man vermutet an ihr eine geheime Tätowierung mit verborgenen Informationen. Der Käfig wird in die Sonne gestellt, die Frau mit einer Flüssigkeit eingerieben und mit Ameisen übersät. Eine ebenso schreckliche wie originelle Szene. Ebenso sind die Nahaufnahmen der brennenden Frauenleichen hart anzusehen. Leider zerstören ein paar Sexeinlagen mit der dementsprechend abtörnenden Musik die harte Atmosphäre. Völlig daneben ist auch die nette Musikuntermalung bei der Szene, in der man die gefesselten Frauen in den Versuchskäfigen auf die Bakterienversuche wartend liegen sieht.
Im »Filmecho« konnte man zur damaligen Zeit folgende vernichtende Kritik bewundern:
»Es ist wirklich unglaublich, daß sich für diese Mixtur ungenügender Komponenten ein deutscher Verleih gefunden hat. Ein chaotisches Potpourri aus Kriegs-, Lager-, Sado- und Sexfilm, von Darstellern vorletzter Garnitur, kitschig und theatralisch in Szene gesetzt...
Wie gesagt, es bleibt beim Versuch zu entwischen und als Strafe für die Ausreißerinnen hat man sich »hübsche Erziehungsmaßnahmen« ausgedacht: Die Funktion einer geschlechtlichen Entladungsmaschine für ein gutes Dutzend Soldaten gehört da noch zum Angenehmsten. Ansonsten eine Anhäufung unappetitlicher oder langweiliger Szenen, unterlegt mit Rumbatakten im strikten Tanzrhythmus, Schlimmer geht's bald nimmer.«
Man merkt dem Schreiber dieser »Kritik« deutlich an, daß er sich nicht besonders mit diesem Genre identifizieren kann. Das zeugt nicht gerade von Kompetenz. Übrigens ist die niederländische Fassung, die eine deutsche Tonspur aufweist, nur 73 Minuten lang.