Kalla Malla
Wir schreiben das Jahr 1890. Luke und seine beiden Freunde brechen aus dem Gefängnis aus. Sie flüchten auf Pferden in die Prärie und werden nur von einem Gedanken getrieben, nämlich dem, daß sie seit 7 Jahren keinen Sex mehr hatten. Ihre Gier steigert sich noch ins Unermeßliche, als sie drei junge Mädchen in einem Tümpel baden sehen. Völlig notgeil folgen sie den Frauen bis hin zu einem Farmhaus. Als erstes überfallen sie die Frau des Farmers, der gerade mit Abwesenheit glänzt. Sofort vergewaltigt Luke sie auf dem Eßtisch (Zitat: »Halt dein Maul! Sieben Jahre ohne Sex verursachen halt Druck!«). Doch damit nicht genug! Die anderen beiden Gangster treiben die drei Töchter in die Scheune, wo sie völlig entkleidet erst einmal zusehen dürfen, wie ihre Mutter erneut und diesmal von allen gleichzeitig herangenommen wird. Anschließend bindet man sie vor der Scheune fest, um sich erneut mit ihr zu vergnügen. Die drei Töchter sind noch Jungfrauen und genießen vorerst das Privileg, nur zum Wichsen in Anspruch genommen zu werden. Dieses Privileg hält aber nur kurz an, denn nach einer kleinen Blasorgie mit den jungen Dingern in einem Fluß verlieren sie nach ihrer Entführung in ein Versteck nahe einer Felswand schließlich doch ihre Unversehrtheit. Während nun der Farmer mit dem Sheriff seine Töchter zu suchen beginnt, werden die drei jungen Frauen immer raffinierter und spielen den Gangstern plötzlich Geilheit vor. Als sich die drei Männer dadurch in Sicherheit wiegen, schlagen die Frauen urplötzlich zu. Alle Gangster finden den Tod und die gedemütigte Mutter rächt sich höchstpersönlich an ihrem Peiniger in Form eines Kopfschusses. In diesem Moment treffen auch der Sheriff und seine Männer ein.
»Deep Throat« trat Anfang der 70er Jahre eine regelrechte Welle von Schmuddelfilmen los. Das war die goldene Zeit des Pornokinos in der die Filmemacher sich bei der Erstellung ihrer Werke noch Mühe gaben und versuchten, die Sexszenen in eine Art Rahmenhandlung einzubetten. Sogenannte Feature-Produktionen gibt es zwar auch heute noch - gegen den unsäglichen Gonzo-Rotz, den die heutige Pornoindustrie massenweise ausstößt, befinden sich die qualitativ hochwertigeren Veröffentlichungen allerdings deutlich in der Unterzahl.
Der Hardcore-Western stammt nun gerade aus der Hoch-Zeit des Feature-Films, dürfte innerhalb dieser Ära aber einen der absoluten Tiefpunkte darstellen.
»A Dirty Western« strotzt jedoch so richtig vor staubiger Westernstimmung. Der Film ist brutal, düster, dreckig, trashig und so richtig John Wayne-mäßig. Die Locations und die Schauspieler kommen außerordentlich glaubwürdig rüber und es gibt sogar einen richtigen Wild-West-Soundtrack und einen Vorspann, der auch einen kultigen Italio-Western hätte einleiten können. Damit ist der Film also schon mal ein Muss für jede gut sortierte Westernsammlung. Doch andererseits ist »A Dirty Western« auch ein Pornofilm und diesem Genre wird der Film auf sehr problematische Weise gerecht, da, bis auf eine Ausnahme, alle Sexszenen Vergewaltigungsszenen sind. Da gibt es nichts zu beschönigen, das ist richtig böse. Und sehr schade, denn da schafft es ein Pornofilm endlich sich authentisch einem anderem Filmgenre anzunähern und könnte so der einzig vorzeigbare Pornowestern der Filmgeschichte werden, und dann macht er ohne Not alles falsch.
Die Mischung aus Western und »Rape & Revenge«-Movie (die am Anfang vergewaltigte Mutter kann am Schluss des Films ihre Rachegelüste befriedigen) kann eigentlich nur mit einigen netten Außenaufnahmen und dem Score überzeugen. Da kommt zeitweise schon ein bisschen Western-Feeling auf. Ansonsten hat der Streifen nicht viel zu bieten. Die Story ist wenig überzeugend, die darstellerischen Leistungen sind richtig mies und die Sexszenen ziemlich unästethisch. Aufgrund des Handlungsverlaufs nehmen die Ferkeleien dann in der zweiten Hälfte des Films auch ein bisschen zu sehr überhand und so macht sich relativ schnell Langeweile breit.
Der Beginn des Film ist schon ein Knaller, denn der Ausbruch der Gangster wird während der Stabangaben gleich am Anfang als Bilderzeichentrick präsentiert. Damit wurde die Vorgeschichte kostengünstig abgehandelt. Die geile Vertonung tut ihr übriges: Ausbruchssirenen, Schreie und Schüsse. Doch schon gleich folgt ein einmaliges Feuerwerk an Sex und Gewalt, bestens mit Humor und Action garniert. Dieser Film ist sozusagen der einzige »Hardcore-Sexploitation-Western« der Welt! Gedreht auf 16mm und mit einem Kameramann, der nicht der allerbeste zu sein scheint, erzählt man uns hier eine kleine Geschichte, die sich nach und nach in einen brutalen Rape-Movie verwandelt.
Die Dialoge sind auch sehr gewählt: »Wow, nach sieben Jahren nur Arschficken im Gefängnis endlich mal wieder eine Frau!«. Solche Weisheiten heben das Gemüt und so endet der Film irgendwann mit einer Massenorgie, die gewaltsam endet. Weltweit existieren drei Sprachfassungen dieses Films: Eine deutsche, eine englische und eine französische. Der Film wurde wegen Verstoß gegen Paragraph 184 StGB (Gewaltpornographie) am 25.Juli 1986 verboten und stellt somit den einzigen richtigen Sexploitationfilm dar, der nicht wegen §131, sondern wegen §184 vom Markt genommen wurde.
Fazit: Vom cineastischen Standpunkt her gesehen, ist der Film für Western- und Trashfilmfans sicher interessant. Aber auf Grund der vielen Gewalt-Sex-Szenen bleibt doch ein schaler Beigeschmack. Muss man nicht unbedingt gesehen haben.