Kalla Malla
Während in China, Vietnam und Korea der Krieg tobt, versuchen Millionen von Menschen aus diesen Gebieten nach Hong Kong zu flüchten. Die Stadt ist aber völlig überfüllt und wird bereits mit Sicherheitskräften gegen jeden illegalen Einwanderer geschützt. Das ist die Chance für illegale Menschenhändler. Diese fangen unschuldige Flüchtlinge an der Küste ab und verschleppen sie in ihre Camps. Entweder werden die Frauen an Bordelle verkauft, gegen Lösegeld an Verwandte herausgegeben oder einfach nur zur eigenen Befriedigung vergewaltigt oder gefoltert. Das Mädchen Tuan und ihre Freunde werden ebenfalls an der Küste abgefangen. Während sie und andere Frauen gefoltert und geschändet werden, sterben ihre Freunde nacheinander einen brutalen Tod. Oft werden sie einfach nur mit Holzknüppeln zu Tode geprügelt und anschließend verbrannt. Tuan wird gefoltert, damit sie die Telefonnummer ihrer Verwandten verrät. Da kommt ein Frauenhändler daher, der so fett ist, daß er mehr Titten hat, als die Mädchen selber. Wie Schweine werden die Frauen mit Preisen am Hintern versehen. Die restlichen werden weiter gefoltert. Besonders der Lagerchef ist unglaublich: Bindet er sich doch einen jungen, männlichen Gefangenen auf einen Tisch, schmiert seinen Arsch mit Vaseline ein und vögelt ihn durch. Daß der junge Mann anschließend wahnsinnig wird, kann sich wohl jeder gesunde männliche Zuschauer vorstellen. Aus Rache beißt er ihn zu Tode, kommt dabei aber selber ums Leben. Während die Gangster nun über die Wahl eines neuen Chefs beraten, nutzen die Gefangenen die Chance zu einer Flucht.
Der Film beginnt eigentlich völlig harmlos. Völlig entspannt wird der Zuschauer mit der Situation in Hong Kong vertraut gemacht und erlebt in den ersten 30 Minuten des Films etwas Action, Dschungelabenteuer und Bandenkrieg. Bis dato bleibt also der aussagekräftige Titel des Films völlig unerklärlich. Doch dann kippt der Film in ein sadistisches Feuerwerk um. Frauen werden gefoltert und vergewaltigt. Mit welcher Art von Humor das aber geschieht, ist mal wieder typisch für das asiatische Völkchen. Wie ein Ball wird eine nackte, halb tote Frau von den Männern durch die Luft geworfen (Zitat: »Schau mal, die kann ja fliegen«) oder vergewaltigt, während man sie wie im Karussell im Kreis dreht (Zitat: »Ja, los, schneller, fester!«). Lediglich nach den Schreckenstaten kommen ernste, eindringliche Szenen, bei denen man Mitleid mit den Opfern empfinden könnte. Während der Taten allerdings weiß man nicht, ob man staunen oder lachen soll, so überzogen comichaft und mit schwarzem Humor angereichert wirken die Szenen.
Was Regisseur Mou zeigt, ist auf jeden Fall nichts für sensible Gemüter. Die Flüchtlinge werden erst gefangen wie in »Planet der Affen«, nur um danach eine Hölle durchzumachen, die mit jener von »Salò - Die 120 Tage von Sodom« mithalten kann. Eine Frau wird mit heissem Kerzenwachs malträtiert und danach wie Ware herumgeworfen. Eine schmiert sich mit Fäkalien ein, um nicht vergewaltigt zu werden. Eine Gruppe Flüchtlinge wird in einem Zelt tot geprügelt und danach verbrannt. Das ist erst der Anfang. Gruppenvergewaltigungen und Morde folgen. Frauen sind dabei keinesfalls die einzigen Opfer, auch Männer kommen dran. Nahezu pausenlos wird mit Stöckern geprügelt. Die Laiendarsteller geben dabei alles und viele von ihnen verbringen den halben Film nackt. Auch das deutet eher in die Richtung, dass Mou den Film zu »Unterhaltungszwecken« drehte.
Die allgemeine Presse empfand diesen Film der berühmt berüchtigten Shaw-Brothers als einen der unprofessionellsten dieser Firma. Und tatsächlich scheint hier mehr auf Gewalt und Folter geachtet worden zu sein, als auf solide Kameraführung und Dramaturgie. Letztendlich gehört dieser Film aber auch zu einem Genre, das ganz andere Lüste bedient und deshalb seine Qualitäten schon an den richtigen Punkten aufweist. Das fand auch die deutsche Justiz und ließ dieses Machwerk im März 1986 beschlagnahmen. Deshalb ist die deutsche Verleihkassette einer der seltensten dieser »verbotenen Liste« und selbst unter der Hand nur in den allerseltensten Fällen zu ergattern.
Fazit: Unter dem Strich bleibt also ein sehr heftiger WIP/Lagerfilm aus Asien, den sich Exploitation-Fans unbedingt mal anschauen sollten. Brutal, ohne Kompromisse und dazu noch
recht ordentlich inszeniert.
