Kalla Malla
Der Film spielt im Jahre 1929. Mitten im tiefsten Dschungel von Südamerika errichtet die Regierung ein Gefangenenlager, daß sich besonders durch Zwangsarbeit und sexuelle Ausschweifungen auszeichnet. Die Frauen müssen an den Nebenflüssen nach Gold oder sonstigen Metallen suchen. Das alles geschieht unter strengster Bewachung. Wer sich etwas einsteckt, wird sofort getötet und zur Schau am Arbeitsgerüst aufgehängt. Darüber hinaus kommen noch die Gefahren des Dschungels erschwerend hinzu und die Tatsache, daß eine Gruppe von Revolutionären ständig dran ist, die Regierung zu stürzen. Es kommt im Dschungel rund um das Straflager zu Schießerein. Während an einer Stelle bereits über einen Fluchtplan geredet wird, vergnügen sich einige andere Mädchen mit lesbischen Streicheleinheiten in ihren Zellen. Besonders eine rassige Schwarze läßt die Schenkel der Mädchen erzittern. Jedenfalls kommt es zu einem Ausbruchsversuch. Die Frauen kommen im Dschungel aber nicht sehr weit und werden brutal eingefangen. Einige von ihnen werden sofort vergewaltigt, die anderen öffentlich im Lager gefoltert. Dies geschieht dadurch, daß man sie zunächst in enge Bodenlöcher steckt und dann aufhängt oder bestialisch auspeitscht. Als einer der Gefangenen ihr zu Hilfe eilen will, wird er ebenfalls fertig gemacht. Doch Rache ist süß. In der darauffolgenden Nacht können einige der Häftlinge die Wachen überwältigen, während die Frauen einige der Männer durch Sexspiele ablenken. Es kommt zur Schießerei und zum Einsatz von Sprengstoff. Ein erbittlicher Zweikampf bricht auch dem Lagerchef das Genick. Die Gefangenen gehen erschöpft in die Freiheit.
Der Film fängt eigentlich sehr typisch für einen sehr durchschnittlichen Film dieser Art an und mausert sich nach und nach zu einem echten Filmvergnügen. Irgendwie bietet er dem Genrefan alle Elemente in der richtigen Mischung und mit der richtigen Inszenierung. Folterungen: Alleine schon die Idee, zwei nackte Frauen Gesicht an Gesicht aneinander zu binden und leicht im Kreis drehend auszupeitschen, ist eine sehr harte, aber erotische Szene geworden. Action: Zahlreiche Kämpfe, Schießereien, Explosionen und Zweikämpfe durchziehen den Film stetig bis zum Ende hin und machen ihn dadurch sehr abwechslungsreich. Erotik: Sehr viele Szenen dieser Art werden präsentiert. Dabei ist eigentlich so jede Facette abgedeckt worden. Ob Vergewaltigung, klassische Liebe oder geile Lesbenspiele, alles ist reichlich vorhanden. Eine Szene geht sehr in Richtung Hardcore, weil man in Nahaufnahme deutlich erkennen kann, wie sich die beiden Frauen deutlich die Finger gegenseitig in die bewaldeten Unterstübchen schieben.
Zu den Schauspielleistungen braucht man wie üblich nicht viel zu sagen. Vom Aussehen her, finde ich es ganz gut, daß die Damen zwar ansehlich sind, aber nicht wirken als ob sich Fotomodelle in den Regenwald verirrt hätten. In diesem Film gefällt mir sogar Ajita Wilson, die ich sonst für einen schweren Abtörner halte. »Das Foltercamp der Liebeshexen« könnte auch ohne Probleme für ein Jess Franco Streifen gehalten werden, denn Inszenierung, schauspielerische »Talente« und Optik würden durchaus zu dessen Frauenknastfilmen passen. Dementsprechend liegt der Unterhaltungswert auch auf einem durchschnittlichen bis niedrigen Niveau.
Über den Qualitätsanspruch läßt sich sicher streiten, doch die zwischenmenschlichen Beziehungen und Einzelschicksale haben eindeutig ihren Stellenwert bekommen. In vielen Exportversionen wollten die Italiener mal wieder ihre Herkunft leugnen und verpaßten dem Regisseur den Namen Eduard Muller, um international besser anerkannt zu werden. Die deutsche Fassung ist zwar nicht zensiert, aber dennoch an einigen Stellen an Handlung gekürzt worden, wie das so oft der Fall bei deutschen Fassungen ist. Dieses Trash-Ding entstand back-to-back mit dem ebenfalls kaum anspruchsvolleren »Die Liebeshexen vom Rio Cannibale« mit fast der gleichen Besetzung.
Fazit: Gehört zusammen mit »Foltercamp der Liebeshexen« zu den wohl besten sleazigen Dschungel-WIP-Filmen der 70er und 80er Jahre. Die feucht-schwüle Dschungelatmosphäre kommt dabei wirklich gut rüber, die Frauen (alle spärlich bekleidet) sind verschwitzt und schmutzig - sowie der ganze Film auch ziemlich dreckig daher kommt. Selbstverständlich gibt es von den typischen Duschszenen, über Auspeitschungen, Erniedrigungen, Catfights, bis hin zu sexuellen Übergriffen alles zu sehen was das Genre-Herz begehrt! Die Locations sind wirklich gut gewählt und wirken sehr authentisch. Einige der Sexszenen (z.B. die Lesbenszene) sind eindeutig Hardcore! Gegen Ende des Films gibt es dann noch einiges an Action, Explosionen und Schiessereien zu sehen. Für Dschungel-WIP-Fans eigentlich ein Must-have-Titel!