Michael
“The Lodger” ist ein durchaus sehenswerter Thriller, der geschickt mit dem Mythos Jack the Ripper spielt und der Geschichte einen modernen Touch gibt. Im Prinzip ist “The Lodger” nämlich nicht viel mehr als eine Neuinterpretation der Geschehnisse um den vielleicht bekanntesten Serienkiller. Zusammen mit einer Prise Gesellschaftskritik ist es Regisseur David Ondaatje (June 8, Waiting for Dr. MacGuffin) gelungen einen passablen Film abzuliefern, der einen knapp 90 Minuten gefangen nimmt.
Dabei verzichtet der Filmemacher auf allzu explizite Gewaltdarstellung, schafft es aber dennoch Spannung zu erzeugen und den Zuschauer gefangen zu nehmen. Und noch mehr: Ondaatje gelingt es mit seinem Film, den Zuschauer auf falsche Fährten zu locken und ihn bei der Auflösung dennoch nicht enttäuscht sein. “The Lodger” ist einer dieser Filme, bei der man sich nach Auflösung des Twist als Zuschauer nicht an der Hase herum geführt fühlt.
Auch von den Schauspielern her bietet “The Lodger” gute Kost. Alfred Molina ist im Cast zwar der einzig wirklich bekannte Namen, doch auch die weiteren Schauspieler liefern Leistungen ab, die einer DVD-Premiere angemessen sind und mit denen man ohne Probleme auch in einem echten Kinofilm hätte bestehen können. Zu keiner Zeit hat man das Gefühl, dass man mit “The Lodger” eine Amateurproduktion sieht, wie es sonst bei einigen DVD-Premieren der Fall ist.
Wer mal wieder Lust auf einen solide inszenierten Thriller hat, der mit dem Mythos Jack the Ripper ein interessantes Thema hat, dem kann man “The Lodger” wirklich empfehlen. [Sneakfilm.de]