Kalla Malla
Die inzwischen leider auf 4 Teile angewachsene Neo Giallo / Sexploitation Filmreihe „Fantom Killer“, gehört wirklich zum untersten Bodensatz des Genres. Gerne wären die Filme „schockierend“, „brutal“ oder besonders frauenfeindlich, aber leider scheitert alles an der grauenhaften Amateurinszenierung. In bester Andreas Bethmann Tradition, sind die hölzernen Schauspieleinlagen, in billigster Nachsynchronisation nachvertont worden, was die Filme gleich zehnmal umprofessioneller und amateurhafter erscheinen lässt.
Aber halt, das soll auch keinen Fall heißen, dass das das einzige Problem des Filmes wäre! „Fantom Killer 2“ bietet keine Story. Ein Mörder killt nunmal Prostituierte. Fertig, aus, Ende!
Wären jetzt wenigstens die Effekte ganz anschaubar, wäre das in diesem Falle wenigstens die halbe Miete, aber nein, so einfach wollte es uns die polnische Produktionscrew „Teraz Films“ nun auch nicht machen. Schließlich soll der Zuschauer ja scheinbar die Werke von ganzem Herzen hassen.
Mit einem einklappbaren Trickmesser tötet der Killer seine Opfer, bzw. malt ihnen rote Punkte und Striemen auf den nackten Körper. Die Stromfolter sieht auch nicht besser aus, denn dumm herumzappeln kann so ziemlich jeder. Leider war es das auch schon an der Effektfront.
Die Kulissen geben auch nicht viel mehr her, denn die im Film dargestellten „Wälder“ oder „Häuser“, stellen sich recht schnell als katastrophal beleuchtete Holzkulissen, wie man sie aus dem Theater kennt, heraus. Bei „Fantom Killer 2“ stimmt wirklich nichts.
Aber dann haben wir ja noch das Drehbuch, welches wahrscheinlich das schlechteste ist, was jemals geschrieben wurde. Der Polizist stellt sich blöder an, als seine Kollegen im ansonsten wirklich coolen „Inside“. Am Stück wird gemotzt, seine Kollegin unter Schimpftiraden und der Androhung, gefeuert zu werden (!), als Lockvogel auf den Strich geschickt (inklusive erzwungenem Strip vor ihrem Vorgesetzten) und zwischendurch glänzt er damit, ein Auto auf einer leeren Straße nach 5 Minuten aus dem Sichtfeld zu verlieren, weswegen seine Kollegin auch alsbald Bekanntschaft mit dem Klappmesser machen musste.
„Fantom Killer 2“ scheint von verkappten Misogynisten geschrieben worden zu sein, die nicht einmal in der Lage sind, eine einzige Dialogzeile realistisch erscheinen zu lassen. Rein handwerklich dürfte „Fantom Killer 2“ mit das Mieseste sein, was jemals erschaffen wurde, aber irgendwie hatte der Film Glück im Unglück… sein unsäglicher Nachfolger „Fantom Killer 3“ war in der Tat noch mieser. Man möchte brechen.