Michael
„Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein“ trägt ganz eindeutig die Handschrift von Regisseur Roland Reber. Und das ist auch gut so. Genau wie seine anderen Werke bewegt sich auch „Mein Traum oder die Einsamkeit ist nie allein“ auf einer sehr philosophischen Ebene und liefert dem Publikum Kino zum mitdenken. Wer nur am reinen Filmkonsum interessiert ist, ist bei diesem Film falsch.
Wer sich allerdings auf einen tiefgründigen Film einlassen kann, wird bestens Unterhalten. Wolfgang Seidenberg (Marienhof) passt hervorragend in die Rolle des Mannes auf der Suche nach sich selbst und findet in der erneut erstklassig spielenden Mira Gittner (Zufall, Pentamagica) die ideale Partnerin. Doch auch in den Nebenrollen ist der neueste Reber Film gut besetzt. Als Ehefrau überzeugt Marina Anna Eich (Zwang, 24/7) genauso, wie Sabrina Brencher als Geliebte, Barbara Schmidt als Mutter, Torsten Münchow (Schattenspiel, Superbrain) als Vater oder Wolfram Kunkel (Der Zigeunerschimmel, Der zerbrochene Krug) als Großvater. Auch Andreas Heinzel (Der König von St. Pauli, Bobby) als Freund des Mannes darf man nicht vergessen, genauso wenig wie Antonio Exacoustos als „1-Euro Penner“ und Talkmaster.
Schaut man nur auf die Bezeichnung Nebenrolle, könnte man meinen, dass die hier aufgezählten Darsteller eigentlich keinen großen Einfluss auf den Erfolg des Film beziehungsweise auf das gelingen der Story hätten. Es ist allerdings gerade das Gegenteil der Fall. Es sind gerade diese kleinen Rollen, die Menschen im Leben des Mannes die den Film erst so richtig faszinierend machen. All diese Charaktere treten nämlich in den verschiedenen Traumsequenzen auf.
Die Traumsequenzen sind somit der rote Faden des Films. Dabei werden diese von Reber allerdings nicht unbedingt so inszeniert wie man sich das typischerweise vorstellt, in dem der Mann einfach einschläft und träumt. Der Selbstfindungsprozess des Mannes gestaltet sich so zum Beispiel in TV-Sendungen, Computerspielern oder Stummfilmen. Diese Vielzahl an Inszenierungen machen den Film wirklich zu etwas besonderem. [Sneakfilm.de]