Michael
„Ende der Geduld“ kommt leider nicht über das Niveau eines besseren Fernsehfilms hinaus. Aber ein besserer Fernsehfilm ist in vielen Fällen immer noch besser als so manche zweitklassige Hollywoodproduktion. Besonders durch die beiden Hauptdarsteller Benoît Magimel (Die Frau des Chefs, Die Klavierspielerin) und Bruno Putzulu (Ein anderes Leben, Cinderella in Paris) gewinnt der Film eine Menge an Charme, wodurch einige Schwächen in der Inszenierung geschickt überspielt werden.
Die Schwächen in der Inszenierung rühren mit Sicherheit zum großen Teil daher, dass Regisseur Florent Emilio Siri mit „Ende der Geduld“ seinen ersten Film gedreht hat. Dass dieser Regisseur Potenzial hat, sieht man einen seinen späteren Werken, die unteren anderem den Film „Hostage“ umfassen in dem Hollywoodstar Bruce Willis (Stirb langsam) zu sehen war.
Was mir an „Ende der Geduld“ sehr gut gefallen hat, ist wie mit dem Thema Streik umgegangen wurde. Frankreich gehört bekanntlich zu den Ländern in denen die Streikkultur etwas anders ist, als wie bei uns in Deutschland. Dort wird von jeher sehr viel intensiver gestreikt als hier und so ist es auch nicht verwunderlich, dass im Film der Streik im Bergwerk eskaliert. Dabei wirkt das ganze nie lächerlich und man kann gut mit den betroffenen Mitfühlen und nachvollziehen warum gestreikt wird.
Trotz der TV artigen Inszenierung wurde mit „Ende der Geduld“ also ein durchaus interessanter Film für die Menschen geschaffen, die sich für das Thema erwärmen können. [Sneakfilm.de]