Michael
“Backyard – Im Hinterhof zur Hölle” hat mich über weite Strecken schockiert. Die drastischen Bilder von blutenden Teenagern und die Gleichgültigkeit der Eltern haben sich mir in meinen Kopf gebrannt. Bin ich doch selber ein Freund des Sportsentertainments Wrestling der professionellen Ligen wie der WWE oder TNA und mag auch ich ab und an “kranke Scheiße” wie ein Deathmatch zu sehen, bei den die Kontrahenten mit Stühlen, Mülleimern, Tischen, Leitern und ähnlichen auf einander losgehen, ist das was die Kids in “Backyard” treiben mehr Selbstverstümmelung als geplante, lange Trainierte und gut durch choreographierte Kampfaktion. Haben die Wrestler in den professionellen Ligen ein hartes Training hinter sich und wissen ganz genau wie sie fallen müssen um sich nicht zu verletzen, setzten die Backyard-Wrestler bei jeder ihrer Veranstaltungen ihr Leben aufs Spiel. Hört man sich dann die Beweggründe der einzelnen Wrestler an, haben alle eins gemeinsam: Sie wollen alle Pro-Wrestler werden. Schnell wird jedoch klar, dass man so nicht Pro-Wrestler, sondern eher Rollstuhlfahrer wird.
Viel erschreckender als dass die Kids in ihren Hinterhöfen die Titel in selbst erfundenen Wrestlingligen ausfechten war für mich jedoch die Tatsache, dass viele Eltern ihre Kids bei diesen blutigen Kämpfen unterstützen. So filmt eine Mutter zum Beispiel Ihre Kinder dabei wie diese sich durch brennende Tische und ich Stacheldrahtgruben werfen und wenn sich jemand verletzt überlegt man sich dreimal ob man in Krankenhaus fährt oder die Verletzungen nicht selbst versorgt.
“Backyard – Im Hinterhof zur Hölle” ist für mich eine interessante Dokumentation, die einen heftigen Einblick in eine sehr fragwürdige Subkultur des Wrestling zulässt und auch den Fan des Hardcore-Wrestling einige Male schlucken lässt. [Sneakfilm.de]