Michael
Mit „The Young Victoria“ gelingt Jean-Marc Vallée (Los Locos, C.R.A.Z.Y.) das Kunststück einen Teil britischer Geschichte so packend zu inszenieren, dass ich als Zuschauer nie das Gefühl hatte einen Historienfilm zu sehen, sondern ein klassisches Drama. Fein geschliffene Dialoge und die guten schauspielerischen Leistungen machen „The Young Victoria“ zu einem wirklich sehenswerten Film. Emily Blunt (Der Teufel trägt Prada, Der Krieg des Charlie Wilson) verkörpert dabei Victoria mit solch einer Kraft, dass man die britische Königin wirklich von einer ganz anderen Seite kennenlernt, ist den meisten Victoria doch eher als korpulente Herrscherin im gesetzten Alter ein Begriff.
„The Young Victoria“ kann man auch deshalb als guten Film bezeichnen, da er mich, der sonst nicht so auf Historienfilme steht überzeugt hat. Irgendwas muss Regisseur Vallée bei seiner Produktion also richtig gemacht haben. Wie eingangs erwähnt, wirkt der Film auf mich auch weniger als ein Historienfilm, als wie ein Drama. Nur eben mit „echten“ Figuren. Wenn Vallée klar stellt, was Victoria für eine starke Frau ist, packt es mit Sicherheit auch den letzten Zweifler und wenn er Victoria und Albert verliebt im Regen stehen lässt, berührt dies nicht nur die Herzen der Frauen.
Beeindruckend wirken bei „The Young Victoria“ auch die Kostüme und das „Bühnenbild“. Sieht man die pompösen Gewänder und die vielen Details, die sich auch an den einfacheren Anzügen und Kleidern finden lassen, versteht man ohne große Umschweife, warum „The Young Victoria“ einen Oscar für das beste Kostümdesign gewonnen hat. Hier wurde wirklich wert auf jedes Detail gelegt. [Sneakfilm.de]