Kalla Malla
Regisseur **Takashi Shimizu** scheint wirklich von einem Fluch befallen zu sein: Bereits zum fünften Mal dreht er nun den selben Stoff. Begonnen hat alles mit den beiden Fernsehfilmen _Ju On_ und _Ju On 2_. Diese wurden dann für das Kino wieder aufbereitet und unter den Titeln _Ju On - The Grudge_ und _Ju On - The Grudge 2_ neu verfilmt. Die beiden Kinofilme fanden speziell in Japan sehr großen Anklang und als Spider-Man Regisseur **Sam Raimi** über sie gestoßen ist beschloss er ein weiteres Remake zu drehen. Mit dieser amerikanischen Version, also quasi dem Remake vom Remake, haben wir es hier zu tun.
Laut einer alten japanischen Weisheit wird, wenn jemand unter großen Zorn stirbt, der Ort seines Todes mit einem Fluch belastet. Karen (**Sarah Michelle Gellar**) bekommt es, als Austauschstudentin in Tokio, mit genau solch einem Ort zu tun. Sie arbeitet nebenbei als Pflegerin und als eine Kollegin eines Morgens nicht zur Arbeit kommt, übernimmt sie die Pflege ihrer Kundin, einer alten Frau, die alleine in ihrem Haus lebt. Dieses Haus, ist aber keinenfalls angenehm zu bewohnen: Ständig hört Karren merkwürdige Geräusche und bald schon entdeckt sie dass es in dem Haus spukt. Ein kleiner japanischer Junge und ein langhaariges Mädchen suchen sie heim. Dieser Ort ist verflucht und jeder der ihn betritt, wird sterben...
Es ist schwer diesen Film zu bewerten. Als Filmkritiker ist es natürlich meine primäre Aufgabe dem Leser eine Entscheidungshilfe zu bieten. Über The Grudge lassen sich ganz objektiv gesehen doch einige negative Punkte erwähnen. Zum Einen muss gesagt werden dass der Film nur über eine sehr dünne Story verfügt. Hinzu kommt dass diese noch unnötig verkompliziert wird, indem man einige Zeitsprünge einbaut. Ausserdem muss einfach gesagt werden dass die Schauspieler wirklich nicht besonders gut agieren. **Sarah Michelle Gellar** spielt mit sehr begrenzten Fähigkeiten, doch selbst ein an sich talentierter **Bill Pullman** kann hier nichts von seinem Können zeigen.
Auch ergibt sich etwas Leerlauf im Film. Von seiner Handlung her kann The Grudge wie gesagt nicht wirklich überzeugen und deshalb ziehen sich die Szenen in denen nicht geschockt wird doch etwas dahin. Soviel zum negativen. Eines kann man The Grudge allerdings wirklich nicht absprechen: Der Film dringt tief in das Unterbewusstsein des Zusehers und nagt an den Nerven. Es wird zwar mit vielen bekannten Tricks des Horrorfilms, wie dem Score, Spiegeln, usw. gearbeitet, aber dennoch richtet sich The Grudge direkt an die Urängste und schafft es nachhaltig für Angst zu sorgen.
Dies ist auch der Grund warum ich den Film als sehenswert einstufen würde. Die Schwächen sind zwar nicht zu übersehen, aber sein wichtigstes Ziel erreicht _The Grudge_ auf jedenfall: Er schafft es den Zuseher bis über den Abspann hinaus zu ängstigen und garniert das Ganze noch mit gut platzierten Schockmomenten. Eigentlich kann ich micht nicht mehr daran erinnern wann ich das letzte Mal nach einem Film Angst hatte, aber nach The Grudge werden wohl auch alte Hasen ein mulmiges Gefühl haben.
_Fazit:_ _The Grudge_ hat zwar objektiv gesehen viele Schwächen, wie zum Beispiel eine relativ dünne Story und unmotiviert agierende Darsteller. Auch bedient sich der Film an einigen Horrorklischees, aber auf jedenfall kann er sein Hauptziel erreichen: Er schafft es gut platzierte Schockmomente zu erzeugen und vor allem den Zuseher nachhaltig das Fürchten zu lehren. Ein wirklich schauriges Vergnügen.