Berny23
„Eva, wenn dieser Pfeiffer dein Partner wird, dann kannst du was erleben!“
„Ich erlebe gerne etwas.“
„Ich bin hier vollkommen unschuldig eingesperrt.“
„Das sagt jeder.“
„Bitte blamieren Sie mich und sich nicht, meine Allerwertesten.“
Natürlich kein Vergleich mit dem Meisterwerk, das 10 Jahre später mit demselben Hauptdarsteller erschaffen wurde. Dennoch begeistert Rühmann auch hier mit seiner unvergleichlichen, sympathischen Art. Aber Mensch, das war noch eine Zeit, als die Schuljungs im Vorbeigehen vor den Mädchen ihre Kappen abnahmen.
Pfeiffer hat hier einen Zwillingsbruder, welcher mit ihm den Platz tauscht, weshalb im Film auch keine Feuerzangenbowle vorkommt. Einer der beiden hat einen Doktortitel und ist Theaterschriftsteller, während sein Bruder noch als aufsässiger Schüler in der Penne herumsitzt. Es folgen allerlei lustige oder auch fremdschamerregende Situationen, da es schließlich eine klassische Verwechslungskomödie ist.
Neben der perfekten Schauspielkunst von Heinz Rühmann, muss ich ein wenig die Kameraarbeit loben. Es gibt wenige langweilige Szenen, darüber hinaus ein paar nette Einstellungen; der Blick durchs Schlüsselloch aus dem Karzer heraus oder auch das Schattenspiel im Weißwarengeschäft.
Das Ende finde ich eher schlecht gelungen, unbefriedigend und deutlich zu kurz, dafür war dann auch der restliche Film zu lang. Leider ist auch das Filmmaterial mittlerweile in sehr schlechtem Zustand, voller Knitter, Dreck und einiger Filmrisse.
Gesehene Fassung: 1080p VoD mit deutschem Originalton
Meine Screenshots: https://berny23.de/so-ein-flegel-1934/