Michael
„Tron: Legacy“ ist ein exzellentes Kinoerlebnis und einer der Filme, die durch die 3D-Technik besonders zur Geltung kommen. Wirkt die Story auf den ersten Blick doch eher belanglos, entpuppt „Tron: Legacy“ seine Qualitäten im Laufe des Films immer mehr. Hinter der einfachen Grundstory verbergen sich einige Gesellschaftskritische Elemente und mit der systematischen Ausrottung der ISOs wird sogar ein politisch ernstes Thema, dass des Rassenhass angerissen.
Klar, die Figuren sind bei „Tron: Legacy“ nicht so tiefgehend entwickelt wie bei ernsten Dramen, doch stört dies überhaupt nicht. Vor allem Hauptfigur Sam Flynn wird ausreichend lange und mit einer tollen Eröffnungssequenz eingeführt, so dass man Lust bekommt seiner Geschichte zu folgen.
„Tron: Legacy“ ist allerdings ein Film, der nur als Gesamtpaket funktioniert. Ohne die Musik und die optischen Effekte, wäre der neue „Tron“-Film nur ein Film unter vielen doch durch die anderen beiden Komponenten wird „Tron: Legacy“ zu einem echten Erlebnis. Wenn der 3D-Effekt bei einem Film perfekt passt, dann ja wohl bei diesem Film. Genial: Die Szenen, die außerhalb des „Grids“ spielen sind im klassischen 2D gedreht. So entsteht von Anfang an eine natürliche Abtrennung zwischen realer und virtueller Welt. Durch die die düstere Welt im „Grid“ wirkt der 3D-Effekt dann auch wirklich gut. Wie bei der neuen 3D-Technik üblich wirkt sich das vor allem auf den Tiefeneffekt. Besonders deutlich wird dies beim Lightcycle Race und einer Zugfahrt zur Mitte des Films.
Bei der Optik spielt allerdings nicht nur der 3D-Effekt eine Rolle. Gegenüber „Tron“ von 1982 wurde der Look konsequent weiter entwickelt und modernisiert. So sehen die neuen Anzüge der Programme in „Tron: Legacy“ auch weiterhin passen futuristisch aus. Die Kombination aus 3D-Effekten und der Ausstattung lassen das „Tron“-Universums zu einer konsistenten Welt werden.
Der dritte wichtige Punkt bei „Tron: Legacy“ ist die Musik. Neben dem „Tron“-Theme und Varianten dieses markanten Musikstücks, ist es die Musik von Daft Punk die „Tron: Legacy“ auszeichnet. Ihre geniale Komposition drückt in den richtigen Momenten auf die Tube und lässt die Boxen erzittern. Das Highlight dabei ist sicherlich das Musikstück Derezzed, das mit seinem wummernden Bass das Potenzial dazu hat ein echter Clubhit zu werden. Nicht umsonst, dürfen Daft Punk in einer Szene in einer Disco auflegen. [Sneakfilm.de]