Berny23
„Ich sonder' Scheiße ab, was?“
„Manchmal.“
„Damit ist jetzt Schluss, sie haben sie aus mir rausgeprügelt.“
„Ich werde Selbstmord begehen, an meinem vierzigsten Geburtstag. Falls es mich dann noch gibt.“
„Wieso?“
„Ich will nicht alt werden, du etwa?“
„Kannst du mir folgen?“
Mit diesem Machwerk hätte man ganz locker den Oscar für die unsympathischsten Hauptdarsteller des Jahrzehnts absahnen können.
Es sagt wohl viel aus, dass ich mit einem Haufen Genugtuung beobachtet habe, wie zumindest dem einen Widerling die „Scheiße rausgeprügelt“ wurde, den man davor den ganzen Film lang dummes Zeug hat schwätzen hören müssen. Na ja, schlecht gemacht war die bodenständig und dem sozialen Gefüge gerecht gewordene Handlung zwar nicht, aber es haben eben auch alle Charaktere nur so vor sich hin vegetiert.
Der Rest der Geschichte bestand aus einer Erwachsenenversion von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, nur mit Bummserei und Kippen anstatt harter Drogen – wenigstens waren die Teilnehmer hier schon volljährig, was bei solchen Kunstfilmen ja nicht selbstverständlich ist.
Immerhin war die Musik schön melancholisch, was dem Film noch eine gewisse Würde verliehen hat. Nur eine einzige Person hat mein Mitgefühl erregt – das dauerbreite, schwarzhaarige Goth-Girl mit der wunderbaren Synchronsprecherin Kathrin Simon.
Gesehene Fassung: Blu-ray (Criterion) mit deutscher Synchro
Gesehen als Teil der Liste „101 Films You Must See Before You Die“.