Kalla Malla
Nachdem Regisseur Adam Ahlbrandt mit "Cross Bearer" schon eine sehr zwiespältige Regiearbeit abgeliefert hat, steht mit "The Cemetery" nun ein weiterer Splatterstreifen von ihm ins Haus. Er wurde noch vor "Cross Bearer" gedreht, weswegen man sich auch nicht großartig wundern braucht, dass der Film an den selben Kinderkrankheiten leidet:
Charaktere, so abstoßend wie ein Leberwurstbrot in einem zugeschissenen Bahnhofsklo, die in einer Tour über Sex und Drogen labern. Bei "Cross Bearer" konnte man diesen Umstandt zumindest noch dadurch rechtfertigen, dass alles Charaktere aus dem Rotlichtmillieu stammen, aber in "The Cemetery" ist es einfach nur unnütz. Glaubte der Regisseur ernsthaft, jemand finde das witzig? Oder war er der Meinung, dass Worte wie "ficken" heute noch die selbe Reaktion hervorrufen, wie in den 90ern?
So oder so, die Pappaufsteller, die sich "Charaktere" schimpfen, genhören mit zu dem Ätzendsten, was man seit langer Zeit hat ertragen müssen und bekommen erstaunlicherweise auch sehr viel Screentime. Von nicht ganz 80 Minuten, passiert bis zu Minute 42 nichts. Und damit meine ich kein metaphorisches "es passiert wenig bis auf...", sondern wirklich absolut nichts. Nach einem ganz kurzen Prolog fahren einfach ein paar Leute in den Wald. Ende.
Jenseits der 40 Minute geht dann aber der Splatter los, der komplett handmade ist und wirklich gut aussieht. Es gibt nichts was im Kopf bleibt und auf eine Gore-Abreibung á la "Adam Chaplin" braucht man auch nicht zu spekulieren, aber ab da nimmt "The Cemetery" wenigstens Fahrt auf und weiß zumindest das Splatterpublikum zu überzeugen.
"The Cemetery" bietet die widerlichsten Charaktere, die mir spontan einfallen und ist ein Film ohne jegliche Spannung. Sobald dann das muntere Töten losgeht, kommt dafür Fahrt ins Spiel und die Splattereffekte wissen auch zu überzeugen. 4 Punkte von mir, plus einen Extrapunkt, weil ich irgendwie froh bin, dass der Film vorbei ist.