Michael
Aus meiner Sicht ist „Der Sternwanderer“ ein schlechter Vertreter des Fantasyfilms. In der Idee gut, hapert es an der Umsetzung der Geschichte. Regisseur Matthew Vaughn reiht in seinem Regiedebüt die verschiedenen Elemente lose aneinander ohne die einzelnen Handlungsstränge solide miteinander zu verweben. Dadurch fehlt es dem Film an Spannung und es wird dem Zuschauer schwer gemacht sich mit den einzelnen Figuren zu identifizieren.
Dabei hat „Der Sternenwanderer“ wirklich Potenzial. Die magische Welt von Stormhold ist wunderschön gestaltet und man fühlt sich wirklich in eine märchenhafte Umgebung versetzt sobald Tristan über die Mauer klettert und auch die Kostüme der Figuren sorgen für eine tolle fantasievolle Atmosphäre. Doch leider ist die Optik nicht alles.
So hat es mich stark gestört, was für eine große Kluft zwischen den einzelnen schauspielerischen Leistungen besteht. Wo Claire Danes (The Hours, Shopgirl) zum verlieben spielt, bei Sienna Miller (Factory Girl, Layer Cake) unsympathisch blass. Wo Michelle Pfeiffer (Hairspray, Batman Returns) als Hexe Lamia für ein wohliges gruseln sorgt und Mut zur Hässlichkeit beweist, wirkt Robert De Niros (Godsend, 15 Minuten Ruhm) Art Captain Shakespeare zu spielen so, als ob er händeringend nach einem Job gesucht hat. Und auch Charlie Cox (The Merchant of Venice, Casanova) als Tristan spielt nicht so wie man es von einem Hauptdarsteller erwartet, sondern bleibt blass. Er erlaubt es einfach nicht, sich für die Figur zu interessieren, wodurch es schwer wird in die Zauberwelt von Stormhold einzutauchen.
Für mich ist „Der Sternwanderer“ nach genauer Betrachtung einer der Fantasyfilme, die produziert wurden, weil es gerade In ist diese Art von Film zu drehen. Wie so oft in solchen Filmen, kommt in so einer Situation nichts Halbes und nichts Ganzes zu Stande. Zwar hat „Der Sternwanderer“ durchaus tolle Momente, doch das meiste hat man schon woanders gesehen und dort oft besser. [Sneakfilm.de]