Kalla Malla
Der aus armen Verhältnissen stammende George Eastman (Montgomery Clift) heuert als Arbeiter in der Fabrik seines Onkels an. Dort verliebt er sich in die einfach gestrickte und liebenswerte Alice Tripp (Shelley Winters). Durch seinen Ehrgeiz und seinen Fleiß wird bald sein Onkel auf George aufmerksam und bietet ihm daraufhin eine bessere Stellung in der Firma an. Der langersehnte gesellschaftliche Aufstieg scheint für George nun endlich möglich zu sein. Als er allerdings den Aufstieg in die High Society erreicht, lernt er die schöne Angela Vickers (Elizabeth Taylor) kennen. Um frei für diese zu werden, beschließt er, sich die mittlerweile schwangere Alice vom Hals zu schaffen. Doch diese will George nicht einfach ziehen lassen und droht im damit, die geheimgehaltene Beziehung und die Schwangerschaft publik zu machen. Es kommt zum folgenschweren Streit...
»Ein Platz an der Sonne« (»A Place in the Sun«) aus dem Jahr 1951 ist einer der ganz großen Hollywood-Erfolge und Meilensteine des Film-Melodrams. Nicht nur besticht der Klassiker durch das Ensemble von Top-Stars, die zusammen eine unglaubliche Magie heraufbeschwören, es ist auch ein Abgesang auf den amerikanischen Traum und verweigert dem Zuschauer konsequent die Erlösung. George Stevens drehte »Ein Platz an der Sonne« nach dem Roman »Eine amerikanische Tragödie« von Theodore Dreiser und ist nach Josef von Sternbergs gleichnamiger Regiearbeit (1931) die zweite Verfilmung des auch in Deutschland viel gelesenen Romans.
In der »heilen Welt« der 50er mutet »A Place in the Sun« fast anachronistisch an und wirkt dadurch umso heftiger. Regisseur George Stevens inszeniert mit so sicherer Hand, dass man sogar Mitleid mit einem Mörder haben kann. In den Hauptrollen harmonieren Clift und die umwerfend schöne Elizabeth Taylor so großartig miteinander, dass man schwer zwischen den Darstellern und den Charakteren trennen kann. Für Taylor war dies ihre erste "erwachsene" Rolle, nachdem sie in vielen Filmen meist die Tochter spielen musste. Clift war bereits auf dem Weg zum Star-Ruhm und wurde durch »A Place in the Sun« endgültig unsterblich.
Nicht unerwähnt bei aller Lobpreisung der Stars soll bleiben, dass die oft unterschätzte Shelley Winters in ihrer wichtigen Nebenrolle eine absolute Meisterleistung abliefert, gerade wegen ihrer zurückhaltenden Darstellung. Sie setzt das Drama in Gang, das kein Geld der Welt aufhalten kann. »A Place in the Sun« erhielt sechs Oscars, verlor aber den für den besten Film an »Ein Amerikaner in Paris«. Bildkräftig, psychologisch fundiert sowie einfühlsam gespielt gibt's hier ganz große Gefühle, große Tragödie und großes Kino!