Kalla Malla
Der Auftragskiller Frank Zimosa wird beauftragt, diverse Leute in einem heruntergekommenen Hotel umzulegen. Was er nicht weiß: nicht nur ihr Blut wird in der Nacht vergossen werden...
Was "Hotel Inferno" von den anderen beiden Necrostormfilmen unterscheidet, sind eigentlich drei Sachen: Die Kameraführung, der Wirkung der Gewalt, sowie die Inszenierung. Waren "Adam Chaplin" und "Taeter City" beide relativ dystopisch und futuristisch angelegt, so kommt "Hotel Inferno" wesentlich realistischer daher.
Auch der Trashgrad wurde in diesem Film etwas gesenkt, denn obwohl der Film natürlich alleine durch die zur Schau Stellung der Effekte schon mit mehr als nur einem Augenzwinkern daherkommt, so ist er im Grunde ein sehr düsterer Film. Durch die dauerhaft eingesetzte First Person View (wie man sie aus dem "Maniac" Remake kennt), ist der Streifen sehr intensiv ausgefallen und kommt im Gesamten um einiges humorloser daher, als die bisherigen Filme von Necrostorm.
Wo ich in "Taeter City" als einzigen Kritikpunkt die fehlende Intensivität der Gewalt angekreidet habe, so kann hiervon in "Hotel Inferno" keine Rede mehr sein, denn der Streifen ist wirklich böse und tut an einigen Stellen beim Zuschauen wirklich weh. Etwas, was bei den anderen, sehr auf Funsplatter ausgelegten Filmen, eben nicht der Fall war.
Die Effekte sind wiedermal eine tolle Mischung aus CGI und handmade. Und ich kann mich an der Stelle nur wiederholen: Normalerweise hasse ich sichtbares CGI in Gewaltszenen, doch hier ist es nichtnur auf einem wirklich soliden Level, sondern ist einfach fester Bestandteil des Stils der Necrostorm Produktionsschmiede. Und "Adam Chaplin", "Taeter City" und "Hotel Inferno" haben alle drei diesen Stil und haben somit absoluten Widererkennungswert. Etwas, was man beim drölfzigtausendsten Undergroundsplatterfilm aus den Staaten oder den deutschen Landen eben nicht hat.
Schade ist nur, dass "Hotel Inferno" an einigen Stellen für kurze Zeit die Puste ausgeht, sowie die Firt Person View wirklich anstrengend wird. Denn die Kamera ist hier gewaltig am Wackeln - was aber auch verständlich ist, wenn einem die Hand minutenlang mit einem Hammer zerschlagen wird.
"Hotel Inferno" ist schlussendlich ein absolut sehenswerter und atmosphärisch dichter Splatterfilm, der zu 100% die Handschrift der Necrostorm-Jungs trägt, aber sich deutlich von "Adam Chaplin" und "Taeter City" unterscheidet. Und zwar in seiner ernsthafteren Inszenierung sowie der Tatsache, dass man den Film nicht erneut in einer kaputten, futuristischen Stadt hat spielen lassen.
Die Splattereffekte sind abermals absolut großartig und übertreffen so ziemlich jeden anderen Gorefilm der in letzter Zeit auf die Menschheit losgelassen wurde, obgleich die Ernsthaftigkeit des Filmes sie auch viel mehr Wirkung beim Zuschauer hervorrufen lassen, als es zum Beispiel bei "Taeter City" der Fall war. Leider ist die POV-Kamera zum Teil wirklich anstrengend, genauso wie der Film den ein oder anderen Durchhänger hat.
Und da ich wirklich das Gefühl habe, es deutlich hervorheben zu müssen: Mit "Adam Chaplin" konnte man schon ahnen, dass die gestörten Italiener das Splattergenre vielleicht revolutionieren könnten und mit "Taeter City" war ich mir dessen ziemlich sicher. "Hotel Inferno" dürfte diesen Status einbetonieren und ich kann wirklich nur hoffen, dass die DeSanti Brüder uns noch einige blutige Werke vor den Latz knallen werden. Denn ich glaube, ich habe mich im Großen und Ganzen nur bei wenigen anderen Splatterfilmen in diesem Ausmaß unterhalten gefühlt.