Kalla Malla
Ich bin mir immer recht unsicher, ob es mir Angst machen soll, aus was für einfachen Ideen die meisten Filme gestrickt sind. Scheinbar scheint es zu reichen, dass ein Typ einer Frau eine Waffe in den Torso näht, damit sie somit unbemerkt eine Art Untergrundlabor zerschroten kann.
Besagte Frau wird von Asami gespielt, die vorallem aus haufenweise J-Splattern der Marke "Helldriver" bekannt sein dürfte. Das Besondere an ihrer Rolle in "Gun Woman" ist aber, dass sie das Finale komplett nackt bestreitet und die Essenz des Filmes somit klar sein dürfte: Möpse und Splatter. Und was soll man sagen? Es funktioniert...
Ihre "Ausbildung" zu einer Kämpferin nimmt den Großteil des Streifens in Anspruch und verläuft zwar völlig unspektakulär, da weder Charakterbindung noch Spannung aufkommt, aber ist überraschend schnell und unterhaltsam vorbei. Vorallem kleinere Gemeinheiten, wie die Demonstration des Mannes, wie lange eine Frau verblutet, kommen wirklich ultra hart daher.
Man muss sich das so vorstellen: Asami bekommt eine zerlegte Waffe implantiert, damit sie sich später selbst die Nähte aufreißen kann, um unbemerkt dieses Labor auszulöschen. Und als Demonstration ihres schwindenden Gesiteszustandes bei fortlaufendem Blutverlust, fügt ihr "Meister" einer (natürlich nackten) Frau eine riesige Schnittwunde oberhalb der linken Brust und einmal quer über den gesamten Unterleib zu und lässt sie minutenlang verrecken. Die guten Effekte sind hier natürlich Gold wert, denn auch Asamis spätere Operation könnte widerlicher nicht sein.
Und ehe man es sich versieht, knüppelt sie auch schon splitterfasernackt auf Leute in Anzügen ein und der Film ist um. Donnerwetter. "Gun Woman" schaut sich wie eine Episode aus "Masters Of Horror", denn nach gefühlten 50 sehr sehr kurzweiligen Minuten ist der inhaltlich mehr als flache Film schon fertig und der Zuschauer hatte keine Sekunde Langeweile.
"Gun Woman" ist hart, schnell und zielt auf die niederen Instinkte ab. Es ist ein Film, der einfach Spaß macht, aber inhaltlich genau gar nichts zu bieten hat. Schade, denn bessere Twists oder mehr Charakterbindung hätten den Film annähernd perfekt gemacht!