Kalla Malla
Irgendwie erstaunt es mich doch immer von neuem, welche Filme aus Geldgier und Ideenarmut dazu auserkoren werden, ein Sequel spendiert zu bekommen. Das man dem Thriller "Joy Ride" mit dem damals noch lebenden Paul Walker, der irgendwo zwischen dem "Hitcher" und "Interstate" anzusiedeln ist, mit "Joy Ride 2" einen düsteren, Torture Porn artigen Splatterfilm hinterher warf, war schon verwunderlich. Dass man jetzt aber einem gewissen Declan O'Brien den Regiestuhl für das nächste Sequel anbot, verwundert gleich noch mehr.
An der Stelle muss ich jetzt mal kurz ausholen: O'Brien war für die meiner Meinung nach sehr unterhaltsamen "Wrong Turn 3-5" verantwortlich. Allerdings werden diese Filme doch schon von mehr Leuten verabscheut, als gemocht und das, obwohl sie sich alljährlich immer wieder wie geschnitten Brot verkaufen. Zwischendruch lies er noch den "Sharktopus" von der Leine, aber das war es dann auch schon an nennenswerten Regieeinträgen. O'Briens Talent lag ja noch nie im Erstellen qualitativ hochwertiger Filme, aber dass selbst mich, als erklärter B-Film Freund, "Joy Ride 3" bloß angeödet hat, ist doch schon ein deutliches Zeichen.
Beginnend bei den selben, unfassbar uninteressanten Charakteren, wie man sie auch schon aus besagten "Wrong Turn" Filmen hatte, kommt wie aus dem Nichts eine Handlung zu Gange, die unrealistischer und blöder nicht sein könnten. "Handlung" war vielleicht gerade etwas zu hoch gegriffen, denn es ist mehr eine Abfolge wahlloser Ereignisse, allesamt mit dem Ziel, einen möglichst kreativen, wenn auch billig umgesetzten Kill in die Zuschauermeute zu werfen.
Und so bleiben Propeller-Verstümmelungen, halbierte Körper an Brückenpfeilern, Tötungen mit einem Wagenheber und Winterketten oder einfaches Überrollen die einzigen Highlights, die man in diesem verfilmten Schnarcher zu sehen bekommt.
Wo selbst das ebenfalls kostengünstig und schnell heruntergekurbelte Vorgängerfilmchen "Joy Ride 2" noch in der Lage war, eine Roadmovie Stimmung heraufzubeschwören und zumindest in Ansätzen Spannung liefern konnte, ist "Joy Ride 3" ein unsagbar langweiliger Mist, bei dem selbst die relativ passable Optik nichts zu reißen weiß.
Die Goreszenen sind billig, die Handlung ein rechtes Ärgernis, die Charaktere zum Wegschauen und insgesamt kommt auch nichts wirklich Sehenswertes zum Vorschein. "Joy Ride 3" ist ein Film zum Ignorieren.