Kalla Malla
Etwas über Filme des inszenatorischen Nichtskönners Jochen Taubert zu schreiben macht nur selten Spaß. Vorallem deswegen, weil ich mir besagte Filme ja vorher auch anschauen "muss". Eigentlich wollte ich seine Filme zukünftig meiden, aber nachdem "Ich Piss' Auf Deinen Kadaver" seit 2009 indiziert ist und mich interessiert hat, warum die BPJM der Meinung ist, Schrott wie dieser sie jugendgefährdend, habe ich ihn mir halt angetan.
Ich habe mich über Jochen Taubert schon oft geäußert und ich möchte eines doch mal klarstellen: Meine Verrisse gehen natürlich nie gegen ihn als Person, da ich ihn schlichtweg nicht kenne. Zu einem gewissen Grad finde ich die Tatsache, dass seine halbe Heimatstadt Stadtlohn bei seinen Werken immer tatkräftig mithilft auch irgendwie cool. Nur leider sehe ich in seinen circa 20 Filmen (abgesehen vom Engagement dahinter) nicht einen einzigen positiven Aspekt. Und diese Worte kommen von jemandem, der sich gerne Amateurfilme ansieht.
Dass man keine schauspielerischen Höchstleistungen, perfekt ausgeleuchtete Bilder oder astreine Drehbücher erwarten darf ist klar, allerdings halte ich es fast schon für unverschämt, über 20 Jahre hinweg sich nichtmal irgendwo oder irgendwie auch nur ein kleines bisschen verbessert zu haben. Die beschissene Optik und die grottigen Effekte bleiben und das, obwohl man bloß mal schauen muss, was wesentlich jüngere oder noch unerfahrenere Regisseure auf die Beine stellen.
Ich kann mir natürlich schon denken, dass das "Stadtlohner Filmteam" auch gar keine Ambitionen hat, irgendetwas an ihren Filmen zu ändern, schließlich schafft man es ja immer auf magische Art und Weise, die Kackfilme auch noch zu vermarkten. Merkwürdigerweise habe ich in all den Jahren, in denen ich mich mit Filmen beschäftige, keinen einzigen Filmfan finden können, der an Tauberts Auswürfen Spaß hat. Die ganzen Filmverkäufe werden scheinbar von Leuten wie mir getätigt, die einfach neugierig sind oder dem Regisseur nochmal eine Chance geben wollen. Gut, genug gehatet.
"Ich piss auf deinen Kadaver" hat genau eine Sache, die ihn "besser" macht als meine bisher gesehen Jochen Taubert Filme: er ist splattrig. Das habe ich schon oft kritisiert, denn wo handwerklich ähnlich schlechte Filme wie "Violent Shit" oder "The Butcher" wenigstens durch spaßige Splattereien bei Laune halten können, hat Taubert nichteinmal das bisher hinbekommen. Leider sind die Effekte hier auch wieder alles andere als gut, sondern einfach nur vorhanden.
Logiklöcher gibt es zusätzlich natürlich an allen Ecken und Enden, genauso wie ich schon gar keine Lust mehr habe, auf die grottigen Dialoge und die generelle Regieunfähigkeit hinzuweisen. Der Humor wirkt unfreiwillig komisch, die Story fällt überhaupt nicht auf und Szenen, wie der Autounfall am Anfang, plätschern so elends lange und ohne Gespühr für gar nichts dahin, dass man schon nach den Credits am liebsten die Disc aus dem Player nehmen möchte.
Kurzzusammenfassung: ein echter Jochen Taubert Film, der so beschissen ist, wie alle andere Jochen Taubert Filme auch.