Roberto Pensa
"It's a Man's World", in die Philipp Leinemann führt, er inszeniert keinen braven Tatort oder Polizeiruf, sondern langt tief in die Genrekiste, dass die Kugeln nur so pfeifen. Bald weiß man, Gesetzeshüter und Gesetzlose trennt nur ein schmaler Grat. Nicht umsonst steht fett auf einem Zettel im SEK-Büro "Wir sind das, was ihr am Computer spielt". Nur dass aus diesem Spiel bald tödlicher Ernst wird und nicht mehr aufzuhalten ist. Mit dem Unterschied, dass die SEKler keine Strafe fürchten müssen, während den Kriminellen Knast droht. In dieser in hartes Grau getauchten Männerwelt bleibt wenig Hoffnung auf Moral, Menschlichkeit und Empathie. Das von Action und Gewalt geprägte Drama, bei dem mancher auf einige brutale und fast voyeuristische Szenen verzichten könnte, erinnert nicht nur in Dramaturgie und schnellen Schnittfolgen an frühere US-amerikanische Cop-Thriller, sondern auch im Verhalten der Männer, die sich das Recht auf Selbstjustiz und Racheaktionen nehmen und wie Könige im Absolutismus aufführen, sich über das Gesetz stellen und auch schon mal einen Unschuldigen in die Mangel nehmen. Die Darsteller - neben Zehrfeld u.a. auch Misel Maticevic, Thomas Thieme, Oliver Konietzny - sind top, aber manchmal mischen zu viele mit, ist es schwierig, sich im Personendschungel zurecht zu finden. Das mindert aber nicht die Spannung. Die starken Nachtbilder von Kameramann Christian Stangassinger unterstreichen die düstere und depressive Atmosphäre wie auch die sich im kalten Winter verlierenden Bilder vom Tag