Kalla Malla
Dem Bauern Walter Colby (Woody Strode) sterben auf seiner Farm seine Tiere unter ungeklärten Umständen. Der Tierarzt Dr. Robert Hansen (William Shattner) nimmt eine Blutprobe ab und schickt sie an die nächste Universität. Von dort wird die Wissenschaftlerin Diane Ashley (Tiffany Bolling) hergeschickt, da sich in dem Blut eine ungewöhnlich hohe Dosis von Spinnengift befand. Robert will dies nicht so recht glauben, aber als ihnen Colby einen riesigen Spinnenhügel zeigt, fühlt er sich eines besseren belehrt. Zusammen mit Diane sucht er eine Lösung für das Problem. Während sie nicht so recht weiterkommen, werden die Spinnen immer aggressiver und greifen schließlich zu Hunderten die Menschen an. Robert, Diane und ein paar andere verschanzen sich in einem Haus und kämpfen dort um ihr Leben...
Jeder Film mit »Captain Kirk« William Shatner in der Hauptrolle hat per se das Zeug zum Trash-Klassiker, immerhin hat er selten in einer hochwertigen Produktion mitgespielt. Für Nicht-arachnophobische Zuschauer ist »Mörderspinnen« wahrscheinlich eher lustig als spannend, wer Spinnen allerdings schaurig findet, dem sei der Film wärmstens ans Herz gelegt. Der Plot ist auffällig nah an Hitchcocks »Die Vögel« angelegt (mit dem Eintreffen der jungen, blonden Heroine Tiffany Bolling verstärken sich die Spinnenangriffe, bis nur noch eine Handvoll Menschen im Finale eingeschlossen gegen die Plage kämpft) und durchaus packend.
Das Besondere an »Mörderspinnen« ist die Tatsache, dass die armen Darsteller wirklich mit echten Spinnen agieren müssen. Im beklemmenden Finale regnen sie praktisch aus jeder Ritze auf die Schauspieler, William Shatner muss dabei ein ähnliches Schicksal durchmachen wie Tippi Hedren in Hitchcocks Schocker, als er in den Keller geht, und sogar eine Ratte wird von den ekelhaften Biestern getötet!
Grandios und unvergesslich ist die Schlusseinstellung (eine ganze Wüstenstadt im Spinnennetz) gelungen.
John 'Bud' Cardos (»Des Statans heisse Katzen«, »Der Geächtete von Gor«) schuf mit einem recht kleinen Budget einen großen Film, der Kult-Status erreichte. Es kommen 5000 echte Taranteln zum Einsatz, die für 10 Dollar pro Stück aus Mexiko importiert wurden. Die Einstellungen sind mit den Spinnen am Körper sind echt horrormäßig, da läuft's einem eiskalt den Rücken runter.
Auch wenn »Mörderspinnen« nie einen Preis für Originalität und meisterliches Filmschaffen bekommen könnte, so kann man ihm seine Qualitäten nicht absprechen. Die Handlung wird mit einem flotten Tempo erzählt und die Spannung baut sich Stück für Stück auf und entlädt sich dann im eher actionlastigen Finale, das zudem einen richtigen Downer als Schlußeinstellung bietet.
Fazit: Aus heutiger Sicht vielleicht etwas geradlinig verlaufender, aber höchst charmanter Tierhorrorschocker. Immerhin, Kameraführung und Filmmusik erweisen sich als atmosphärische Heilsbringer in einem Sog grassierender Stupidität. Wer darüber hinweg sieht, erlebt einen soliden Vertreter des Genres.