Kalla Malla
Im Jahre 285 nach Christus herrscht der mächtige Imperatur Gluteus Maximus (Jeffrey Faoro) über das gesamte, Römische Reich und hat mit der angesehenen Generälin Eroticus (Darian Caine) an seiner Seite bereits alle Feinde in die Knie gezwungen. Lediglich ein kleines, germanisches Volk leistet noch Wiederstand, doch Dank dem Einsatz ihrer weiblichen Reize bezwingt Eroticus auch diesen Gegner. Nach der Schlacht vertraut Gluteus Maximus Eroticus ein Geheimnis an: Er befürchtet, nicht mehr lange zu Leben, weshalb er sie darum bittet, nach seinem Tode in Rom zu herrschen. Dagegen hat der Sohn des Imperators, Dickus Minimus (John Paul Fedele) allerdings einige Einwände, der natürlich selbst die Macht ergreifen möchte. Indem er seinem Vater seinen viel zu klein geratenen Penis präsentiert, und dieser darauf vor Lachen stirbt, macht sich Dickus Minimus zum neuen Herrscher und befiehlt, Eroticus exekutieren zu lassen.
Der Plan geht allerdings nach hinten los, denn Eroticus verführt die Frauen, die sie ermorden sollten und macht sich auf in ihre Heimat Lesbius. Dort findet sie ihr Haus allerdings verwüstet vor und wird kurz darauf von der Sklaventreiberin Fellatio (Debbie Rochon) gefangen genommen. Deren Dienerin Orgasmus (Jade Duboir) weist Eroticus in die hohen Künste des Gladiatorenkampfes und des Cunnilingus ein. Mit ihren neu erworbenen Fähigkeiten kehrt Eroticus nach Rom zurück, um sich als Gladiator einen Namen zu machen, was ihr durch ihre Verführungskünste auch gelingt. Schnell erregt sie das Aufsehen des Imperators Dickus Minimus und dessen lesbischer Schwester Clitoris (Misty Mundae). Die ungehemmte Lust, die im Kolosseum ausgelebt wird, sorgt so für eine sexuelle Revolution, die das gesamte Römische Reich zu Fall bringt...
Für die Realisierung der Verarsche des Hollywood-Blockbusters "Gladiator" schwang sich wieder einmal John Bacchus in den Regiestuhl, der wohl zu den talentiertesten Filmemachern der Seduction Cinema Studios gehört und sich schon des öfteren durch mehr als zufriedenstellende Arbeiten bewährte. Wie zu erwarten war hat er auch hier wieder eine tolle Parodie abgeliefert, die mit zum Besten gehört, was mir von Seduction Cinema bislang untergekommen ist, was jedoch relativ ist, da ich noch nicht all zu viel von dem US-Erotikstudio gesehen habe.
Wie dem auch sei, bekannt wurden die meisten der SC Titel durch ihre abstruse Mischung aus niveaulosem Humor, verbunden mit einer Übermenge an Lesbensex und genau da setzt auch "Gladiator Eroticvs: The Lesbian Warriors" an. Was jedoch gleich zu Beginn auffällt, ist, dass der Spaßfaktor hier enorm nach oben geschraubt wurde, es wird geblödelt und gescherzt, als ob es kein Morgen mehr gäbe, man sieht den Darstellern sofort an, dass die Crew beim Dreh eine tolle Zeit hatte. Jeder geht hier locker ans Werk und gibt sein individuell bestes vor der Kamera, beim einen bedeutet das viel schauspielerisches Talent, beim anderen eher weniger. Während John Paul Fedele in der Rolle des Dickus Minimus zum Beispiel gerade durch sein fehlendes Talent glänzt und dadurch sehr viele Lacher für sich gewinnen kann, nerven die meisten anderen, männlichen Parts eher. Dies ist leider auch der größte Kritikpunkt, da einige Dialoge zwischen eben genannten, unfähigen Schauspielern sehr in die Länge gezogen wurden, was den Zuschauer sehr schnell nervt.
Wo "Gladiator" ein bildgewaltiges Epos war, ist sein B-Movie Pendant aus dem Hause Seduction Cinema im direkten Vergleich eine reine Beleidigung. Die antiken Bauten wirken oft, als hätte man sie ins Bild gezeichnet oder per Paint Workshop einkopiert, von den Verkleidungen der Gladiatoren ganz zu schweigen. Von der ersten Minute an existiert keinerlei Zweifel daran, dass die Akteure hier mit billigen Gummischwertern aus dem Second Hand Shop hantieren. Jedoch kann ich mich an dieser Stelle nur wiederholen und das anführen, was ich bereits in meinem letzten Bericht zum Besten gab. Den wahren Fan stört dies nämlich absolut nicht, denn gerade dieses offensichtlich billige trägt sehr zum Spaßfaktor des Films bei. Gedreht wurde meist auf großen Wiesen oder in Wäldern, das "Kolusseum" ist ein kleiner Rasen vor einer lächerlich kleinen Steintribüne.
Nun dürftet ihr eine ungefähre Ahnung vom Budget des Films haben, doch davon solltet ihr euch nicht abschrecken lassen, denn "Gladiator Eroticvs" dürfte jedem, der etwas für derartige Filme übrig hat, viel Freude bereiten. Kommen wir nun aber zu den Erotikszenen, die etwa 80% des Films ausmachen. Wie immer beschränkt sich der Streifen nur auf Lesbensex, weshalb Frauen, die auf ein paar hübsche Männer hoffen, ihre Finger von diesem Streifen lassen sollten. Den Herren der Schöpfung wird dafür ordentlich die Minze gepfeffert und das meine ich so, wie ich es schreibe. "Gladiator Eroticvs" ist zwar immer noch ein klares Softcore-Filmchen, jedoch ist es das freizügigste, das mir bislang von den Werken aus dem Hause Seduction Cinema untergekommen ist. Offenbar war der Kameramann Richard Yankin hier ein lustiger Typ, denn während sich seine Kollegen meist auf ausgedehnte Brustaufnahmen beschränken, rückt Yankin durchaus auch die südlichen Regionen in den Mittelpunkt des Geschehens. Keine Angst, den Begriff Hardcore verdient das Gezeigte keinesfalls, was jedoch nichts daran ändert, dass mich manches durchaus überrascht hat.
Woran jedoch mag es liegen, dass mir "Gladiator Eroticvs" besser als alles andere gefallen hat, was ich bis jetzt von SC gesehen habe? Ich würde es spontan darauf zurückführen, dass sich John Bacchus recht ausführlich am Originalfilm orientierte und man die Handlung so durchaus problemlos wieder erkennen kann. Dies übt sich demzufolge auch sehr positiv auf den Unterhaltungswert aus, der die ganze Spielzeit über vorhanden ist und nie verloren geht. Desweiteren hat mir die Inszenierung der Sexszenen sehr gefallen, da diese meist mit einer entspannenden, fast schon epischen, leicht orientalisch angehauchten Musik unterlegt sind, die sich wirklich hören lassen kann und somit eine willkommene Abwechslung zu dem Einheitsbrei bietet, den man sonst zu hören bekommt.
Fazit: Obwohl sich die Seduction Cinema Streifen natürlich immer sehr ähnlich sind, ist jeder Film irgendwie ein Fall für sich, da nicht jeder den gleichen Unterhaltungswert bietet. Bei "Gladiator Eroticvs: The Lesbian Warriors" ist dieser definitiv gegeben, denn langweilig wird das Treiben nie, was sich vermutlich auf die sehr abwechslungsreiche Aufmachung des Streifens zurückführen lässt. Die Komik kommt hier nicht zu kurz, genau so wie die Erotikszenen, die überraschend freizügig, erstklassig musikalisch untermalt und unterschiedlich inszeniert wurden, so dass hier niemals langeweile aufkommt. Die Damen waren wie immer ein Augenschmaus, auch wenn Misty Mundae und das hübsche Gothic-Girl Katie Jordan leider etwas zu kurz kamen