Kalla Malla
Die globale Erwärmung lässt vor der Küste Alaskas Eisberge schmelzen und befreit unter anderem einen prähistorischen Babyhai aus seiner konservierenden Kältekammer. Drei Jahre später ist aus dem Zwerg ein omnibusgroßes Ungetüm geworden, dem es am Polarkreis bald zu ungemütlich wird. Am Surferstrand an der mexikanischen Pazifikküste gibt es dagegen reichlich von seiner Lieblingsnahrung: Homo Sapiens. Das bringt den Fisch irgendwann auf Kollisionskurs mit dem Tauchsafariveranstalter Trace und der Forscherin Carol.
Okay, »Dinoshark« (»Dinoshark«) habe ich mir aus zwei Gründen angesehen. Erstens, weil ich mir im Fernsehen die (hervorragende) Doku »Ufos, Sex und Monster - Das wilde Kino des Roger Corman« anschaute, die eine Menge Hintergrundmaterial von »Dinoshark« zeigte. Das hat mir Lust auf ein bisschen Trash gemacht. Und zweitens, weil Hauptdarsteller Eric Balfour so ziemlich das Heißeste ist, was man in so einem C-Film bekommen kann. - Ich habe ja auch nicht gesagt, dass es seriöse Gründe sind, aber es sind ehrliche.
Kein geringerer als Trashpapst Roger Corman höchstpersönlich produzierte für (natürlich) wenig Geld dieses gut gelaunte Tierhorror-Trash-Spektakel für den zuständigen Syfy Channel und ließ es sich nicht nehmen, gleich selbst in die Rolle des zuständigen Paläontologen und väterlichen Förderers der heißen Wissenschaftlerin vom Dienst (leider nicht Co-Produzentin Julie Corman) zu schlüpfen.
Als Trash - und etwas anderes will er auch gar nicht sein - bietet »Dinoshark« schlechte Tricks, haarsträubende Dialoge, hölzerne Kreisch-Darsteller und jede Menge CGI-Kunstblut, das aus abgetrennten und angeknabberten Körperteilen spritzt. Der gesamte Inhalt ist aus anderen Monsterfilmen zusammengeklaut. Das wäre nicht so schlimm, würde sich »Dinoshark« nicht so merkwürdig ernst nehmen. Leider fehlt die Prise Selbstironie, die aus schlechtem guten Trash macht. Insofern geht »Dinoshark« nicht einmal - wie der wunderbare »Piranhas« (1978) - als Parodie durch, sondern ist nur ein weiterer überflüssiger Vertreter des Hai-Horrors. Hätte Spielberg gewusst, was er da anrichtet..
Was sonst noch? Eric Balfour trägt ärmellose Shirts. Hübsch. Hat jetzt aber nicht wirklich gereicht, um dem Film eine bessere Note zu geben. Dafür ist er dann doch zu langweilig und uninteressant.
Fazit: Roger Corman hat schon besseren Unsinn produziert. Den hier kann man getrost überspringen.