Kalla Malla
Anfang des 21. Jahrhunderts mutieren aus ungeklärten Grund alle Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren zu Zombies und halbieren innerhalb kürzester Zeit die Weltbevölkerung. Der Puppenbastler Shibu (Toshinori Omi) meldet sich freiwillig zur "Romero-Wiedermordtruppe", die den sogenannten Stacys endgültig den Garaus machen soll...
2007 bestätigte das Label Cult Movies, dass "Stacy" nach §131 StGB vom LG Itzhoe verboten wurde. Auf eine Publikation im BPJM Newsletter wartet man jedoch bis heute, genauso wie der Film nie indiziert wurde. Während auf der einen Seite spekuliert wurde, ob die Verkündung der Beschlagnahme nur als (erfundene) Werbung seitens des Labels gedacht war, ist es auf alle Fälle möglich, dass in der monatlichen Ausgabe der "BPJM aktuell" eine Beschlagnahme nicht gelistet wird.
Aber gut, widmen wir uns mal dem Film an sich. "Stacy" ist eine sehr abgedrehte, japanische Zombiekomödie, die wirklich extrem anstrengend ist. Man merkt einfach, wie unterschiedlich teilweise das Humorempfinden auf der Welt ist, obgleich ich der festen Überzeugung bin, dass den Film scheinbar bloß der Regisseur selbst witzig fand. Die Idee mit diesen Zombie-Schulmädchen ist relativ cool und erntet durchaus einen Pluspunkt, genauso wie der Streifen ab der zweiten Hälfte auch wirklich deutlich besser wird.
Doch die ersten 20 Minuten ziehen sich wie Kaugummi im Haar was, in Verbindung mit der absichtlich auf "verrückt" getrimmten Inszenierung wirklich zu einer Tortur für den Zuschauer wird. Selbst eingefleischte Trashfans sollte lieber eine Aspirin griffbereit haben, andernfalls muss man nach den ersten 40 Minute echt eine Pause einlegen.
Punkten kann der Film auf alle Fälle mit seinen Splatterszenen, denn von Köpfe abreißen, zertreten oder zersägen, bishin zu Ausweidungen und Fressorgien ist hier vieles dabei. Fairerweise muss man aber sagen, dass man bei anderen Filmen wesentlich leichter an die Portion Splatter kommt, denn "Stacy" zu genießen ist relativ schwer.
"Stacy - Angriff der Zombie-Schulmädchen" ist ein japanischer Trashfilm wie er im Buche steht. Wer einen der Vorreiter zu den modernen J-Splatterfilmen sehen möchte, sollte hier wirklich zuschlagen, obgleich niemand sagen soll, ich hätte ihn nicht gewarnt. Denn der Film ist durch seine abgedrehte Inszenierung nahezu ungenießbar, da einfach alles mit Slapstick und forciert "witzigen" Szenen angereichert ist. Blutig ist der Streifen aber allemal und es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass gewisse Behörden darüber nicht so wirklich amused waren.