Joerg Melzer
Typisch Singh, nutzt er die klinische 300-Ästhetik, um ein Bild zu malen. Mehr als das ist "Krieg der Götter" nicht, tatsächlich muten die einzelnen Sets an wie Theaterbühnen, in denen Stilleben vorgetragen werden. Wann immer es ins Inhaltliche geht, versagt der Film zwar, aber das kennt man ja seit "The Cell". Tatsächlich ist Singh in den bronzefarbenen CGI-Welten zu Hause und darf seine Kreativität nach Herzenslust ausleben, während man in "The Fall" immer wieder durch die Szenen im Diesseits aus dem Rausch der Eindrücke gerissen wurde. Jetzt können die einzelnen Frames aber ungestört ihre Metamorphosen vollziehen. Die Betrachtung der kunstvoll designten Kuben, Ovalen und Ellipsen führt nach dem gleichen Prinzip zur Interpretation und damit zu einem Sinn wie die Betrachtung eines Gemäldes, und auch wenn der Film aus cineastischen Gesichtspunkten heraus versagt, bietet er immer noch mehr als es der stylishe, selbstverliebte Pomp von "300" je könnte.