Berny23
„Alle sind krank. Und ich ... die kränkste von allen.“
„Was ist mit meinem Blut? Vielleicht ist es schön.“
Ohne Zweifel einer dieser Filme, die noch lange im Gedächtnis verweilen. Sei es aufgrund der bemerkenswert souveränen Schauspielkunst der Hauptdarstellerin oder der tragisch-schönen Erzählweise der Geschichte.
Ein vermutlich von einem Elternteil missbrauchtes, mittlerweile erwachsenes Mädchen wohnt in einem heruntergekommenen sechsstöckigen Gebäude ganz allein. In ihrer Einsamkeit entwickelt sie eine Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie psychische Zwänge, die sie täglich dazu bringen, die Probleme ihrer Vergangenheit zu verdrängen.
Mehrere der titelgebenden, morgendlichen Rituale drehen sich um die suizidalen Gedanken der jungen Frau, wobei sie sich selbst in gefährliche Situationen bringt, um in sich auf einen verbleibenden Lebenswillen zu horchen. Einmal trifft ein ambitionierter Filmemacher auf die emotional instabile Frau und beginnt, ihre Routinen kennenzulernen und zu filmen. Langsam entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen den beiden.
Besonders gut gelungen und für die Handlung entscheiden sind die Farben vieler Objekte und der Aufbau entsprechender Sets, diese Perfektion der Darstellung reicht beinahe an Horror-Ikone Dario Argento heran. Mal verspielt, mal von Verlassensängsten geplagt rennt die Protagonistin durch grandios gestaltete Orte, darunter ein wasserdurchfluteter Keller mit vielen roten Regenschirmen und einem sintflutartigen Sprinklerregen.
Gesehene Fassung: Blu-ray mit japanischem Originalton und deutschen Untertiteln
Gesehen als Teil der Liste „101 Films You Must See Before You Die“.