Kalla Malla
"Man Hunting: Resurrection", so die vermutliche Übersetzung des Titels, ist ein japanischer Splatterfilm und letzter Teil der "Man Hantingu" Trilogie. Aufmerksam wurde ich auf ihn durch die Beschlagnahme nach §131 StGB, weswegen ich die vorangehenden Teile bisher noch nicht gesehen habe.
Wenn man sich den recht brutalen Trailer so ansieht, packt einen doch irgendwie die Vorfreude auf ein gewalttätiges Stück asiatisches Kino. Hat man den Film dann allerdings gesehen, relativiert sich dieser Eindruck sehr schnell. Der Trailer enthält die meisten harten Szenen und generell ist der Film wesentlich trashiger als vermutet. Sprich auf einen neuen CAT III würdigen Schocker braucht hier niemand zu hoffen.
Die Story ist für mich als Nicht-Sprachkundigen alles andere als leicht wiederzugeben, aber ich versuche es mal: Eine Geheimorganisation möchte den "Hunter", einen unsterblichen und ultra starken Menschen, als Waffe gewinnen. Um ihn zu finden, jagt man Mädchen durch den Wald, in der Hoffnung, dass der Hunter diese tötet und sich dadurch zeigt.
Ich garantiere an der Stelle nicht für die hundertprozentige Korrektheit, aber ungefähr sollte das den Handlungsverlauf darstellen. Letztendlich kann man den Film aber auch gut ohne deutsche Synchro verstehen, denn er legt sein Augenmerk schon auf den recht klassischen "Run And Hide" Handlungsverlauf. In "Battle Royale" artiger Manier, rennen Mädchen durch den Wald und werden von irgendwas getötet, während die Geheimorganisation wie eine Art Sklaventreiber ab und an mal auftaucht.
"Man Hantingu: Rizarekushon" ist zum Glück jedoch frei von Slapstick Einlagen, wie man sie leider zu oft im asiatischen Film zu sehen bekommt. Es ist ein Streifen, der sich selbst absolut ernst nimmt und dadurch natürlich der unfreiwilligen Komik Tür und Tor öffnet. Zum Beispiel wenn die Effekte nicht wirklich realistisch sind, CGI Blut gelegentlich durch die Gegend schwappt oder die schauspielerischen Fähigkeiten de Akteure der Preisklasse des Filmes entsprechen.
An sich ist er nämlich im Low-Budget Bereich anzusiedeln und am ehesten vergleichbar mit amerikanischen Filmen aus der "Brain Damage" Schmiede. Zwar nicht amateurhaft, aber vom Handwerk halt doch nicht sonderlich herausragend. Trotzdem tut er für die Zielgruppe seine Dienste, obgleich Spannung und Mitfiebern extrem auf der Strecke bleiben und Querverweise auf "Battle Royale" den Zuschauer eher dazu verleiten, sich "Battle Royale" in den Player zu werfen.
"Man Hantingu: Rizarekushon" ist ein Splatterfilm, den man sich höchstens aufgrund der Gesetzteslage ins Regal stellen sollte. Der Gewaltpegel ist nicht so hoch, wie man ihn sich erhoffen würde und wenn man davon mal absieht, kommt eher ein storytechnisch verquerer, trashig angehauchter und wenig interessanter Film zum Vorschein. Immerhin ist nach rund 70 Minuten Schluss, weswegen sich die zeitweise doch auftretende Langeweile in Grenzen hält. Auf ein Release außerhalb Japans sollte besser niemand hoffen. Denn solche Filme kommen nur selten zu uns, erst recht, wenn die Staatsanwaltschaft gesprochen hat. In diesem Sinne: Solange ihr keine konsequenten 131er Sammler seid, könnt ihr den Film dort liegen lassen, wo auch immer er sich jetzt befindet. Allen anderen: Viel Spaß beim Zoll!