Kalla Malla
Dieser Klassiker der Filmkomödie erzählt nicht etwa von einem Dinner, sondern von den Vorbereitungen auf selbiges. Von menschlichen Abgründen, Machenschaften, Ehebruch, Intrigen und tragischen Verwicklungen, die unter den geladenen Gästen stattfinden. Und das Ganze ist eine Komödie (mit Hang zum Melodramatischen), von George Cukor wundervoll elegant inszeniert und großartig gespielt. Einige der größten Filmstars aus dem alten Hollywood sind hier als Ensemble versammelt - Marie Dressler, John Barrymore, Wallace Beery und die glamouröse Jean Harlow, die hier endgültig ihr naives Dummchen-Image abschütteln konnte und eine wirklich hervorragende schauspielerische Leistung zeigt - zwar wieder besetzt als schlichtes Sexobjekt, aber von ihr zu außergewöhnlichem Leben erweckt.
Für David O. Selznick war »Dinner um acht« die erste Produktion nach seinem Wechsel von RKO Pictures zu MGM. Nachdem Irving Thalberg mit dem starbesetzten Film »Menschen im Hotel« (»Grand Hotel«, 1932) für MGM einen großen Erfolg hatte verbuchen können, wollte Selznick beweisen, dass er mit Thalberg mithalten und einen ebensolchen Hit landen konnte. Als Regisseur verpflichtete er George Cukor, den er von RKO Pictures ausleihen durfte. Für »Dinner um acht«, bei dem es sich wie bei »Menschen im Hotel« um die Verfilmung eines erfolgreichen Bühnenstücks handelte, stellte Selznick ebenfalls eine Starbesetzung zusammen.
Während John Barrymore, Wallace Beery, Lionel Barrymore und Jean Hersholt wie schon in »Menschen im Hotel« zum Einsatz kamen, sollte vor allem Marie Dressler, die während der frühen 1930er Jahre trotz ihres fortgeschrittenen Alters und ihrer matronenhaften Erscheinung ein großer Star in Hollywood war, die Zuschauer in die Kinos locken. Für die Rolle der Kitty wollte Regisseur Cukor unbedingt Jean Harlow, nachdem er sie in »Dschungel im Sturm« (»Red Dust«, 1932) gesehen hatte, und setzte sich trotz Selznicks Bedenken durch. Mit einem Budget von 420.000 Dollar wurde der Film von März bis April 1933 innerhalb von 27 Tagen abgedreht.
Die Schlusspointe, die sich über Harlows Image lustig macht, bleibt unvergesslich. - Und ist allein das Plakatmotiv nicht einfach zum Niederknien?