Kalla Malla
Elisabeth ist völlig überzuckert von ihrem neuen Lover. Dieser hingegen treibt ein hinterhältiges Spiel mit ihr. Seine Haupteinnahmequelle ist der Drogenschmuggel. Elisabeth soll unwissentlich die Schmugglerin spielen. Heimlich versteckt ihr Freund einen Haufen Kokain in ihre Skiausrüstung und es kommt so, wie es kommen mußte. Am Flughafen wird sie festgenommen. Ihr sauberer Freund besucht sie in der Untersuchungshaft und macht ihr weis, daß sie von ihm heraus geholt wird, wenn sie ihn nicht verrät. Da Liebe blind macht und manche Frauen sowieso nicht so ganz helle sind, wird sie zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Völlig eingeschüchtert wird sie in den Frauenknast gebracht. Gleich nach 5 Minuten wird sie von den anderen Frauen fertig gemacht und muß sich die Standpauke der Direktorin anhören. Die einzig vernünftige Person ist die Ärztin. Sie setzt sich für mehr Menschlichkeit ein und kritisiert den Drogenschmuggel innerhalb des Gefängnisses. Besonders schlimm ist die Insassin »Cat«, die nicht nur alle Frauen beherrscht und tyrannisiert, sondern auch noch als einzige Sonderrechte durch ihre »Freundschaft« zur Direktorin genießt. Desweiteren nutzt sie alle Frauen aus, indem sie ihnen Drogen beschafft und diese dadurch in Abhängigkeit zu sich bringt. Wer seine Schulden nicht zahlt, ist dran. Elisabeth wird Zeuge eines Mordes durch »Cat« an einer nicht zur Zahlung gewillten Insassin. Als sie auch noch vergewaltigt wird und ihr die Augen geöffnet werden, daß ihr sauberer Freund sie nur benutzte, tut sie sich mit der Ärztin zusammen. Sie schafft es, die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen und frei zu kommen.
Der Film besitzt ungeahnte Qualitäten, die für dieses Genre ungewöhnlich sind. Er gehört weder zu der Art Film, die nur Sadismus zum Selbstzweck präsentieren, aber auch nicht zu dem Schlag, der einen wegen fehlender Gewalt schnell langweilig wird. Dieser Film geht viel tiefer und erinnert von seiner Atmosphäre und Erzählstruktur her sehr stark an den Klassiker »Flucht von Alcatraz«. Das mag einer der Gründe sein, warum er damals durch die FSK nur mit einer Freigabe »ab 16 Jahren« bewertet wurde. Mit viel Gefühl widmet sich Regisseur Tom de Simone, der sich 4 Jahre später dem Genre mit »Pridemoore« erneut zuwandte, den menschlichen Problemen eingesperrter Frauen und baut das ganze mit viel Ernst und Fingerspitzengefühl zu einem tragisch anzusehenden Film zusammen.
Die Darsteller können gänzlich überzeugen, den Soundtrack kann man für amerikanische Verhältnisse als passend und gelungen bezeichnen und auch die deutsche Synchronisation ist dank der damaligen Kinoauswertung in einem sehr passablen Zustand. Der Erotikanteil befindet sich in diesem Film auf einem sehr geringen Level. Gerade mal eine 30sekündige Lesbenszene »oben ohne« und etwas »Frauencatchen« im Schlamm darf unser Auge erfreuen. Der Gewaltfaktor hingegen drückt sich hier nicht in plumpe Darstellungen aus, sondern in menschlich psychologischen Druck, der jede Sekunde für den Zuschauer spürbar wird. Den Höhepunkt bildet da die Vergewaltigung einer Frau, die mit den Worten »Das war die schlechteste Nummer, die ich jemals geschoben habe« verabschiedet wird. Barbara Luna, die Darstellerin der »Cat«, erinnert übrigens sehr stark vom Aussehen wie auch von der Art und Weise her an die Genre-Schauspielerin Ajita Wilson, die diesen Job sicher ebenfalls perfekt erledigt hätte.
Fazit: Typische Exploitation-Kost mit offenherzig gekleideten Gefängnissinsassinnen, Tumulten, einer sadistischen Aufseherin und einem besorgten Sozialarbeiter. Sklavenhaltung und KZ-Methoden werden hier als Gefängnisrealität verkauft.