Kalla Malla
Bevor "Sharknado" die Herzen der Zuschauer im Sturm (no pun intended) eroberte, gab es diesen netten, kleinen Piranhafilm namens "Megapiranha". Lange Zeit hielt er den Platz auf dem Kuriositäten-Thron inne, doch "Sharktopus" und besagter "Sharknado" waren ihm alsbald auf den Versen.
Es ist schwer, über solche absichtlich miesen Trashfilme eine Kritik zu schreiben, denn alle normalen Ansätze wie Storytelling, Creature Effekte oder Schauspieler, fallen schlicht und ergreifend von vornherein weg. Ja, "Megapiranha" ist natürlich aufgrund seiner Schlechtheit unterhaltsam, aber er hätte es noch viel mehr sein können.
Was die Asylumfilme immer so grottig macht, ist alleine die Tatsache, dass sie selbst zu nahezu hundert Prozent von Witz und Ironie befreit sind und man sie für missglückte, ernstgemeinte Filmkunst halten könnte. Die Übertreibung und das Augenzwinkern kommt eigentlich immer erst in den Effekten zu tragen. Beispielsweise wenn sich ein Piranha beim aus dem Wasser Springen an einem Leuchtturm aufspießt, oder gleich einen ganzen Helikopter frisst.
Ansonsten herrscht biedere Ernsthaftigkeit und man könnte glatt meinen, einfach einen missglückten B-Fernsehfilm wie "Swamp Devil", "Sea Beast" oder "Angiralus" zu sehen. Wo Hypertrashfilme, wie die gesamte Filmografie eines Lloyd Kaufmann seit "Terror Firmer", zu jeder Zeit unterhalten, ist "Megapiranha" an vielen Stellen langweilig. Notfalls wäre eben ein erhöhter CGI-Blut Einsatz nicht die schlechteste Wahl gewesen, denn das hält im Zweifelsfall immer irgendwie bei Laune.
Aber trotz der Längen ist man "Megapiranha" am Ende nicht böse. Mit fortschreitender Laufzeit gibt es auch eine dichtere Fülle an (grottigen) Piranha Attacken, weswegen sich der Unterhaltungsfaktor gegen Ende verdichtet. Der gnadenlose Partyrenner ist der Film entgegen aller Gerüchte nicht, aber anschaubar (und sei es nur aufgrund des Kultes) ist das Ding allemal!