Kalla Malla
Nach dem **David Lynch** durch die hohen Kosten seines ersten Kurzfilms _Six Men Getting Sick_ abgeschreckt wurde, und sich eigentlich wieder vom Film abwenden wollte, bekam er allerdings von Kunstliebhabern ein Budget zur Verfügung um seinen nächsten Film zu realisieren. Inspiriert wurde er durch einen Alptraum der Nichte seiner damaligen Frau Peggy Lynch.
_The Alphabet_ zeigt ein Mädchen das einen Alptraum hat und das Alphabet wärend dessen aufsagt. Die Alptraumszenen selbst werden als Animation gezeigt und skizzieren ein wundervolles surreales Stimmungsbild eines Traums. Es ist aussergewöhnlich mit welcher präzisen Leichtigkeit der Student Lynch einen Traum zeigt, der in seiner Struktur viel glaubhafter wirkt als die Träume von namhaften Regisseuren wie Ingmar Bergman.
Das besondere an dem Film ist dass sich David Lynch das einfache Thema eines Alptraums herausnimmt und ihn atmosphärisch unglaublich dicht erzählt. Ausserdem legt er wie man es von ihm gewohnt ist viel wert auf die surreale Ausstrahlung seines Werks. Unterlegt wird der Film hauptsächlich durch einen Kinderreim, der das Erlernen des Alphabets erleichtern soll. Der Reim in Kontrast mit den verstörenden Bildern ergibt einen unglaublich intensiven Film, der in seinen 4 Minuten interessanter ist, als viele professionelle Spielfilme in ihrer gesamten Laufzeit.
Mit _The Alphabet_ hat **David Lynch** einen wesentlichen Schritt in Richtung Filmkarriere gelegt. Der Traum wurde vollkommen animiert, aber es wurden für den Film auch Realfilmaufnahmen verwendet. Der Film beinhaltet schon viele thematische Schwerpunkte die David Lynch später wieder aufgreifen wird: Der Kontrast zwischen etwas lieblichen und etwas hässlichem, sowie der verstörende Unterton und die surreale Atmosphäre sind alles Elemente die später wieder den Weg in seine Werke finden werden.
Fazit: Wundervoller Kurzfilm, den man sich als Cineast unbedingt ansehen sollte.