Michael
„Sorry Haters“ ist kein leichter Film. Deshalb kann man sich diesen Psychothriller auch nicht mal eben Zwischendurch ansehen, sondern muss sich auf diesen Werk einlassen.
Wer dies allerdings macht, wird mit dem vielleicht bisher kontroversesten Film mit der Thematik 09/11 belohnt. Anders als in anderen Filmen die sich der neuen Terrorangst in den USA widmen, verzichtet „Sorry Haters“ aber auf Bilder des einstürzenden World Trade Centers und transportiert die Angst vor neuen Anschlägen in neue Bereiche.
Geschickt spielt Regisseur Jeff Stanzler mit den gestiegen Ängsten vor arabisch aussehenden Mitbürgern und schafft es dadurch den Zuschauer auf eine falsche Fährte zu locken. Er beweist, dass der erste Eindruck nicht immer der richtige ist und dass auch hinter einer scheinbar harmlos wirkenden Fassade ein Monster wohnen kann.
Doch nicht nur der Regisseur ist für die packende Wirkung des Films verantwortlich, auch die beiden Hauptdarsteller Robin Wright Penn (Forrest Gump, Unbreakable) und Abdellatif Kechiche (Business – Das Geschäft mit der Sehnsucht) tragen einen großen Teil dazu bei. Hinzu kommen die gut agierenden Nebendarsteller.
Was einige vielleicht als störend empfinden könnten, sind die zahlreichen arabischen Dialoge. Diese sind nämlich nicht synchronisiert und so heißt es Untertitel lesen. Mich hat dies nicht weiter gestört, da durch dieses Stilmittel eine gewisse Authentizität gewahrt bleibt. [Sneakfilm.de]