Kalla Malla
Das sich in Prag befindliche Frauengefängnis Razick ist berühmt berüchtigt im Osten und stellt zur Zeit die Herberge für hunderte von unschuldig verurteilten Frauen dar. Eines dieser Opfer ist die Amerikanerin Alexandra, der man im Zug auf dem Weg nach Prag heimlich Drogen in die Tasche schmuggelt. Ohne daß sie weiß, wie ihr geschieht, wird sie wegen des Besitzes von einer Tüte Heroin zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt und dort der strengen und sadistischen Direktorin Magda vorgeführt. Es folgt das obligatorische Einführen in die Zelle und die Kleiderausgabe. Alexandra stellt fest, daß die anderen Frauen teilweise sehr angriffslustig sind und auch ihre Sprache nicht verstehen. Harte Zeiten brechen an. Der Anwalt von Alexandra trifft sich in der Zwischenzeit mit ihrer Schwester, um gegen das Urteil Berufung einzulegen. Diese ist von seinen Qualitäten aber nicht sonderlich überzeugt und stellt in Prag auf eigene Faust Ermittlungen an. Dort wird sie bei einem Überfall von einem Mann gerettet, der ihr verrät, ebenfalls in dem Fall zu ermitteln. Bei ihm geht es um seine Schwester, die im Gefängnis vergewaltigt und getötet wurde und kurze Zeit später auf einem Pornovideo auftaucht. Auch Alexandra kommt jetzt hinter die Machenschaften der Direktorin, da sie es am eigenen Leib spüren muß, wie sie vor der laufenden Videokamera gefoltert und erniedrigt wird. Als sich heraus stellt, daß auch der Gouverneur mit in die verbrecherischen Machenschaften verwickelt ist, kommt es zu einer Befreiungsaktion in Razick...
Der Film selber beginnt sehr langatmig. Knappe 10 Minuten vergehen, bis endlich die Stabangaben, diverse Gefängnisszenen und die Einlieferung der Hauptdarstellerin ins Gefängnis vollzogen sind. Zwar wirkt der Film nicht ganz so kitschig, wie viele andere amerikanische Filme dieses Genres, doch trotzdem kommt in keiner Weise das richtige Feeling auf, was der geneigte Zuschauer von so einem Film nun mal erwartet. Der Gewaltfaktor ist minimal, Erotikszenen werden einem nur wenige geboten (die obendrein recht verdeckt, aber erotisch sind) und auch so ist der Film streckenweise recht merkwürdig. Er schwankt zwischen verschiedenen Genres hin und her. Lediglich der etwas gespielte Sadismus und die ansatzweise enthaltenen Sexploitation-Szenen, wie zum Beispiel die Sequenz, bei der alle Frauen nackt am Tisch sitzen müssen, die obligatorischen Nacktduschszenen und auch einige Belästigungen an den Frauen, geben diesem Film seine Daseinsberechtigung.
Positiv ist auf jeden Fall die Dramaturgie, die sich nach 30 Minuten langsam einstellt. Der inhaltliche Schwerpunkt verlagert sich langsam in eine Drogen- und Crimestory, die gar nicht mal so schlecht inszeniert ist. Nach der Hälfte kippt der Film plötzlich in jeder Hinsicht ins Gegenteil. Er wird recht spannend und wartet mit einer überraschenden Weiterführung der Handlung auf. Das Ganze wird mit dem zunehmenden Zeigen von nackter Haut garniert und macht durch den abwechslungsreichen Schnitt langsam richtig Spaß. Das Ende ist recht dramatisch und schließt den Film besser ab, als er angefangen hat.
Fazit: Wer sich an solchen Gefängnis-Pornos mit Pseudohandlung erlaben kann, der sollte evtl. einen Blick riskieren (dann aber nur die 18er Version), wahrscheinlich gibt's aber 100 bessere Sexploiter. Mittlerweile braucht man sich nicht mehr mit dem alten Verleihtape von VPS zufrieden geben, sondern kann auf eine deutschsprachige DVD aus der Schweiz zurück greifen, die obendrein noch unzensiert ist.