Kalla Malla
Im Juli 1972 verschwindet der Luxusdampfer "Corona Queen" auf hoher See im Bermuda-Dreieck. 25 Jahre später taucht es genauso plötzlich wieder auf, wie es damals verschwunden ist. Die Sensationsreporterin Dana wittert darin eine Jahrhundertstory und macht sich mit ihrem Kameramann Randall und einem Bergungsteam, darunter auch Aaron Roberts, dessen Eltern damals auf dem Schiff waren, auf den Weg, um auf ihm nach dem Rechten zu sehen. Als sie dort ankommen, scheint alles wie vor 25 Jahren zu sein - nur die Passagiere fehlen. Stattdessen hat sich eine unbekannte, bösartige Macht dort ausgebreitet...
Ich nehme wirklich zur Kenntnis, dass dieser Film zwei Jahre vor "Ghost Ship" entstand ist und wenn, dann "Ghost Ship" von "Lost Voyage" geklaut hat. Jedoch sehe ich lieber einen guten Film, der möglicherweise geklaut hat, als das "Original", welches bock langweilig ist.
Anfangs war ich noch überrascht wie gut man die 3 oder 4 Charaktere eingeführt hat. Zwar werden wir auch hier kein Zeuge von tiefen Charakterstudien, aber eine gewisse Grundsympathie kann man schon ausmachen.
Blöd wird es nur, wenn man sich nach einer dreiviertel Stunde Laufzeit und ein paar bemühten, aber trotzdem schlechten PC Effekten fragt, wann es denn nun endlich losgeht.
Ich habe absolut nichts gegen Filme, die Suspense aufbauen oder Grusel ohne Schockeffekte erzeugen - ganz im Gegenteil, solche Filme sind meistens besser als der ganze übertriebene Jump Scare Dreck - aber wenn einfach gar nichts passiert und selbst eine Raufaser Tapete spannender wäre, da diese wenigstens Höhen und Tiefen hat, so hat "Lost Voyage" eigentlich nur Tiefen.
Selbst als man endlich auf dem Schiff sitzt, sich an tausenden Logiklöchern stören darf und endlich der Höhepunkt kommen sollte, passiert wieder nichts.
Die Geistereffekte am Ende (jaaa, ich habe gespoilert - es befinden sich Geister auf dem Schiff), sind qualitativ in etwa so, als hätte man Hui-Buh ausgeschnitten und mit Tesafilm auf die Filmrolle geklebt. Spitze.
Somit ist "Lost Voyage" ziemlich zweifelhaftes Filmvergnüg ... Unterfangen. Ich erkenne jedoch an, dass wenig Budget vorhanden war und man (zumindest anfangs) den ein- oder anderen sympathischen Charakter mit an Bord hatte (tätäträ - schlechter Witz auf fünf vor drei). Die Grundidee mit dem verschwundenen Schiff war zwar nicht kreativ, aber einigermaßen atmosphärisch und einzelne Szenen waren auch ganz passabel gefilmt. Drei Gnadenpunkte für ein absolutes Mustn't-See.