Michael
Ein Partyfilm ist „Transamerica“ nicht. Dafür ist das Thema einfach zu ernst und wird von Regisseur Duncan Tucker (Boys to Men) auch mit dem nötigen Anstand auf die Leinwand gebracht. Flachen Humor oder Gemeinheiten gegen die oft Missverstandene Gruppe der Transsexuellen sucht man hier zum Glück vergebens. Stattdessen ist „Transamerica“ ein Plädoyer für mehr Toleranz den anderen gegenüber. Auch zeigt der Film, dass transsexuelle nicht krank im Kopf sind, sondern zeigt auf, welche Probleme es mit sich bringt scheinbar im falschen Körper geboren worden zu sein und welche Probleme dies mit sich bringt. Dabei ist die Intoleranz und Ablehnung der Gesellschaft den Transsexuellen nur ein kleiner Aspekt. Viel schwerwiegender treffen den Betroffenen die Verachtung der Familie und die Zweifel am eigenem tun.
„Transamerica“ ist aber auch ein Film über Freundschaft und Vertrauen. Lange Zeit weiß Bree ja gar nicht, dass er nicht mit einer Sozialarbeiterin, sondern mit seinem Vater unterwegs ist und so baut sich zwischen den beiden eine Freundschaft auf, die durch die harte Wahrheit fast zerstört wird.
Doch nicht nur die Story konnte mich überzeugen. Gut gefallen haben mir auch die Hauptdarsteller. Besonders Felicity Huffman hat mich mit ihrer Darstellung überrascht. Nicht jede Schauspielerin hat den Mut solch eine schwierige Rolle wie die der Bree zu spielen und nach ihrem Serienerfolg mit den „Desperate Housewives“ hat es mich gefreut, dass sie mehr kann als eine Seriendarstellerin zu sein. Mit ihrer Rolle als Bree hat sich Huffman aus meiner Sicht für weitere Filmrollen in Hollywood qualifiziert. [Sneakfilm.de]