Michael
Wer „No Country For Old Men“ gesehen hat, weiß, warum der Film seine Oscars gewonnen hat. Obwohl der Film eine sehr raue Thematik behandelt und stellenweise auch recht gewalttätig daher kommt, hat man nie das Gefühl einen beliebigen Film zu sehen, sondern ein Meisterwerk. Ethan und Joel Coen (The Ladykillers, The Big Lebowski) ist es gelungenen eine eigentlich dünne Story perfekt zu inszenieren.
Dies gelingt den beiden dadurch, dass sie interessante Charaktere erschaffen. Keine ihrer Figuren im Film, egal wie klein die Rolle auch sein mag, kommt vom Reißbrett und immer wieder agieren die Figuren gegen das erwartete Muster. Bei dieser Art der Charakterzeichnung kommt es den beiden Coen-Brüder zu Gute, dass sie es geschafft haben für die einzelnen Rollen sehr markante Gesichter zu finden.
Josh Brolin (Into the Blue, Hollow Man) passt von seiner Gesichtszügen perfekt in die Rolle des Llewelyn Moss und wem beim Anblick vom scheinbar ins leere schauende Javier Bardem (Bevor es Nacht wird, Das Meer in mir) nicht Angst und Bange wird, der geht auch im Löwenkäfig schlafen.
Auch wenn der Abspann über die Leinwand gelaufen ist, wirkt „No Country For Old Men“ noch lange nach. Es gibt zwar kein offenes Ende, doch ist der Film dennoch weit entfernt von einem echten Happy End. Mir hat das Ende des Films auf jeden Fall sehr gut gefallen, auch wenn ich einige Minuten gebraucht habe um das gesehen Sacken zu lassen. [Sneakfilm.de]